Fliedners, Bad Belzig, Altar

Bad Belzig: Annett Zunke und Dirk Henning sind stolz auf ihren selbstgebauten Altar

Bad Belzig. In einer Nische der Kantine der Fliedners-Werkstätten für behinderte Menschen im Bad Belziger Ortsteil Seedoche steht seit kurzem ein neuer Altar. Die Idee hatte der ehemalige Sozialarbeiter Johannes Lein, gebaut wurde er von den Beschäftigten der Werkstatt und des im ehemaligen Aldi-Gebäude befindlichen Dienstleistungszentrums von Fliedners. „Er hatte bemerkt, dass bei Fliedners zwar regelmäßig Andachten gefeiert werden, es dafür aber bislang keinen designierten Platz gab“, berichtet Leins Nachfolger Sebastian Steinke-Hennig.

Es blieb nicht bei der Idee. Olaf Mädler, Betreuer in der Holzwerkstatt entwarf den Andachtstisch und beauftragter Annett Zenke mit der Ausführung. Die 52jährige ist dort seit elf Jahren tätig. „Ich war ursprünglich Reinigungskraft, das arbeiten mit Holz war für mich ganz neu“, sagt die Frau. Inzwischen ist sie mit Begeisterung bei der Sache, und der Umgang mit Kreissäge und Bandschleifer ist für sie eine Selbstverständlichkeit. Ob es sich um die inzwischen in der gesamten Zauche und dem Fläming stehenden Bänke und Tische handelt, Tore, Türen Paletten oder Blumenkästen, alles hat sie schon mal gefertigt. Das sie filigrane Holzarbeiten kann, sieht man in einer Vitrine im Eingangsbereich der Arbeitsstätte. Dort sind Miniaturen der Werkstücke zu bewundern. „Die habe ich auch gemacht“, sagt Annett Zunke nicht ohne Stolz.

Da wo die Arbeit körperlich zu schwer wurde, half Dirk Henning. Er arbeitet hier seit einem Vierteljahrhundert. „Ich war schon immer in der Holzwerkstatt“, sagt er, setzt die Ohrenschützer auf. Es zieht ihn wieder an die Hobel.

Der stabiler Altartisch wurde aus Erlenholz gebaut, danach mit Bienenwachs behandelt. Die Krönung bildet ein ebenfalls in einem Erlenholzrahmen befindliches Glaskreuz. Das bunte Glas wurde in Tiffany-Technik zusammengesetzt, dabei werden die einzelnen Mosaikscherben mit Blei verbunden. Die Arbeit dafür begann vor rund einem Jahr. „Das Glas haben wir von einem autorisierten Händler aus dem Internet bestellt und dann angefangen das Kreuz herzustellen. Ein Beschäftigter aus dem Berufsbildungsbereich hat sich sehr gut in die Glasarbeiten eingearbeitet und war mit großem Eifer dabei“, erzählt Marion Wiesner, Leiterin im Berufsbildungsbereich des DLZ.

„Es ist wunderschön, wenn das Licht von hinten hineinfällt“, lobt Dirk Henning. Vielleicht wurde deshalb auf der Kreuzrückseite eine Beleuchtung installiert.

Betreuer Olaf Mädler ist stolz auf seine Schützlinge, die selbstständig tätig waren. „Man merkt, was wir alles können, und die Nachfrage nach unseren Produkten ist gut, einzig beim Hackschnitzeln könnte sie besser sein“, zeigt Mädler auf eine kleine Halde im Hof der Werkstatt.

Übrigens leistet der Altar schon heute gute Dienste. Im Augenblick wird darauf einer verstorbenen Kollegin gedacht. Die Traueranzeige ist von Kerzen umrahmt. Übrigens wird der im Alltag als Kantine genutzte Raum auch als Versammlungsraum genutzt, unter anderem für Andachten.

Fliedners ist ein Geschäftsbereich der Lafim-Diakonie und erbringt Dienste, Dienstleistungen und Assistenzleistungen für erwachsene Menschen mit Behinderung in Brandenburg an der Havel, in Potsdam-Mittelmark und im Havelland. Die Dienste für Junge Menschen und Familien sind 2020 Teil von Fliedners. Fliedners arbeitet nach christlichen Grundsätzen.

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