Geschäftsführer Ewald Mattes, Rudolf Kaltenbauch

“Bad Belzig wird Ort auf der Straße des Friedens Paris – Moskau”

Bad Belzig. Der Standort für die Skulpturen, mit denen die Stadt Bad Belzig ein Ort auf der Straße des Friedens Paris – Moskau werden soll, ist gefunden. Demnächst werden die tonnenschweren Sandsteinblöcke aus denen sie geschaffen werden, ihre Reise in die Kur- und Kreisstadt antreten. Ende September/Anfang Oktober werden sie dann von Schülern unter Anleitung des Berliner Bildhauers Rudolf Kaltenbach und seiner Lebensgefährtin Silvia Fohrer gestaltet.

Angeschoben wurde das Projekt durch Gerd Pohl, der seit Jahren die Vision und Entwicklung der “Straße des Friedens” verfolgt. In Zusammenarbeit mit dem Belziger Forum e.V. hatte er 2019 auch den Beschluss der Stadtverordnetenversammlung angeregt, dass die Stadt der Charta der “Straße des Friedens” beitritt.

In den Monaten danach wurden nicht nur Unterstützer für das Projekt gesucht, sondern auch ein Ort, an dem es verwirklicht werden kann. Die Wahl fiel auf das Areal des neuen soziokulturellen Zentrums, es soll noch in diesem Jahr seiner Bestimmung übergeben werden, wo im Jahr 1866 auf Initiative des Pfarrers Albert Baur Schüler der Stadt Friedenseichen pflanzten. “An diese Initiative können die Jugendlichen mit ihrer Skulptur anknüpfen”, so Gerd Pohl. Der Bad Belziger ergänzt:

“Wir hoffen, dass die Skulptur räumlich zwischen den Bad Belziger Schulen und der Nähe zum Busbahnhof zu einem Gedenkstein wird, der immer wieder aufs neue anregt, über die Bedeutung von Frieden und Freiheit nachzudenken.”

Angedacht ist, dass Schüler aus unterschiedlichen Herkunftsländern im Rahmen schulischer Projekttage die Sandsteinblöcke unter künstlerischer Anleitung bearbeiten. Der Bildhauer Rudolf Kaltenbach und seine Lebensgefährtin Silvia Fohrer haben seit über 20 Jahren Erfahrungen mit der Durchführung vergleichbarer Jugendprojekte und organisieren seit 2001 die Bildhauer-Symposien “Steine ohne Grenzen”.

Otto Freundlich, der Vater der “Straße des Friedens”, sah diese als einen Weg der Brüderlichkeit und der menschlichen Solidarität, als ein sichtbares Zeichen für die Abkehr von Krieg und menschlicher Gewalt sowie für das friedliche Zusammenleben der Nationen in Europa. Die Verwirklichung seiner Vision erlebte Freundlich nicht. Nach seiner Verhaftung im französischen Exil wurde er im Konzentrationslager Majdanek durch die Nazis ermordet.

1971 griff der Künstler Leo Kornbrust die Vision wieder auf. Er entwickelte im St. Wendeler Land eine Straße der Skulpturen. “Die er als Hommage an den von ihm verehrten Künstler und als erstes Teilstück einer ‘Straße des Friedens Paris -Moskau’ verstand”, erklärt Gerd Pohl. Kornbrust führte damit die Idee der Friedensstraße, die von der Normandie über Paris bis nach Moskau führen sollte, weiter.

Seinem Beispiel folgten der Maler und Bildhauer Paul Schneider mit der Skulpturenstraße “Steine an der Grenze”, das “Dillinger Stahlbildhauersymposion” und die Berliner Künstler Rudolf Kaltenbach und Silvia Fohrer mit den Symposien “Steine ohne Grenzen”.

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