PM auf Empfang

Wiesenburg. „CouchFunk-PM auf Empfang“ heißt die neue Aktion des Landkreises Potsdam Mittelmark. An mehreren Standorten wollen die Mitarbeiter mit der Bevölkerung in Kontakt kommen, um nach ihren Problemen und Wünschen zu fragen. Dazu ziehen sie mit einer blauen Couch durch den Landkreis. Der Auftakt wurde am vergangenen Freitag in Wiesenburg gemacht. Unterstützt wird der Landkreis dabei von der CIMA Beratungs- und Management GmbH, sie sich mit Kommunikation und Kooperation an der Schnittstelle von öffentlicher Hand, privater Wirtschaft und den aktiven Teilen der Stadtgesellschaft beschäftigt.

Primär geht es um Digitalisierung im ländlichen Raum, aber auch um alles andere, was die Menschen drückt. „Das Interesse war schon gut“, sagt Eva Gancarz von der CIMA. Inzwischen informieren sich auch viele ältere Bürger im Netz, aber oftmals fehlt es an Leuten, die ihnen erklären, wie Internet, Informationssuche und auch Internetsicherheit funktionieren. Da hat besonders Potsdam-Mittelmark Potential, denn der Landkreis ist eine von sieben smarten Modellregionen. Auch Mobilität ist ein immer wieder angesprochenes Problem und ein weites Themenfeld.

Die Gedanken und Wünsche der Bürger wurden auf Pinwänden festgehalten. So wünschen sich besonders die Älteren einen Lieferservice für Lebensmittel und beklagen, dass es zu wenig Begegnungsstätten für alle Altersklassen gibt. Auch die Schließung der Entbindungsstation in Bad Belzig stößt vielen immer noch sauer auf.

Um die Dörfer auch für junge Menschen wieder lebenswert zu machen, müsse unbedingt etwas für berufliche Perspektiven getan werden. Ein weiteres ganz wichtiges Problem ist der Ärtztemangel auf dem Land. Die Suche nach einem neuen Hausarzt gestaltet sich schwierig, auf Termine bei Fachärzten muss wochenlang, wenn nicht sogar monatelang gewartet werden. In diesem Zusammenhang hatte auch Georg Bartsch aus Wiesenburg schon mehrmals den Gedanken aufgeworfen, einen Lieferservice für Rezepte und Medikamente zu etablieren. Denn für viele, die auf den öffentlichen Nahverkehr angewiesen sind, ist es schwierig, mehrmals zur Apotheke zu kommen. Zwar nehmen auch die Schulbusse Fahrgäste mit, aber in den Ferienzeiten sieht es schlecht aus. Größere Einkäufe sind ohne Auto so gut wie unmöglich.

Die Aktion CouchFunk soll einen Mehrwert für alle bieten. Jede Region hat auf anderen Gebieten ihre Probleme, aber auch Dinge, die schon gut funktionieren. „Die Ergebnisse sollen später auf andere Regionen übertragbar sein“, sagt Florian Belz. So sind weiterhin regelmäßige Treffen geplant, denn wichtig sei, mit den Bürgern zu sprechen, so Belz.

Auf der gemeinsamen Ideenkonferenz am späten Nachmittag wurden noch einmal alle Punkte zusammen getragen. Schon am Tag wurden Gedanken geboren, wie zum Beispiel die einer APP, wo man sich über Kulturangebote oder auch Einzelhändler informieren kann. Bisher muss man sich alle Informationen mühsam auf Einzelportalen zusammen suchen. „Die Vernetzung untereinander ist eines der wichtigsten Themen, besonders für den ländlichen Raum mit seinen teilweise großen Entfernungen“, sagt auch Eva Gancarz.

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