Wiesenburg/Mark. Die Gemeinde Wiesenburg/Mark hatte am vergangenen Sonntag zu einem Tag der offenen Tür eingeladen. Dabei konnten Interessierte Gebäude und Gelände im Ort entdecken, die sich gerade in der Entwicklung befinden. Aber jeder konnte auch an verschiedenen Pinwänden seine Gedanken und Ideen beisteuern. Was viele bisher nur durch den „Buschfunk“ kannten, konnte nun in Augenschein genommen werden.
Rote Villa
Den Baufortschritt der Roten Villa in der Ortsmitte haben die meisten hautnah mit verfolgen können. Die Gemeinde hatte das unter Denkmalschutz stehende Gebäude 2018 erworben. Es hatte mehr als 20 Jahre leer gestanden, so hatten man viel mit Schwammbildung zu tun. Nun ist der Umbau fast fertig. „Wenn alles gut läuft, ist sie spätestens im Sommer bezugsfertig “, sagt Gisela Burmeister von der Verwaltung. Einziehen soll im Untergeschoß eine Ergotherapie. In den oberen Räumen wir die LAG Fläming-Havel ihr Domizil haben mit einem schönen Ausblick auf Kirche und Schloss. Besonders gefreut hat viele Besucher, die das Gebäude von früher kannten, dass Altes wie Türen und Fenster erhalten wurden und auch die Verzierungen an der Fassade aussehen wie früher.
Drahtwerk
Etwa skeptische sind die meisten, was das Sozialgebäude des Drahtwerks betrifft. Währen die Entwicklung des eigentlichen Betriebsgeländes voran schreitet, machen sich beim Sozialgebäude Zweifel breit, ob es sich überhaupt lohnt, dieses instand zu setzen oder ob nicht ein Abriss besser sei. Nichts desto trotz wird es demnächst eine Ausschreibung für ein Interessenbekundungsverfahren geben, informierte Bürgermeister Marco Beckendorf bei der Eröffnung der Veranstaltung in der Kunsthalle. Ein Blick in das Innere verrät jedoch – das ist viel Arbeit. Auf dem Drahtwerksgelände selbst haben sich derzeit bereits 30 Nutzer niedergelassen und es sollen mit der Entwicklung mehr werden. Ebenso soll dort wieder Draht produziert werden. Vorrangig ist es für kleinteiliges Gewerbe gedacht, wodurch auch Arbeitsplätze geschaffen werden sollen.
Brauerei
Beim Gelände der Brauerei ist man bereits weiter. Edeka möchte dort einen neuen Markt mit größerer Fläche errichten. Zumindest auf der Fotomontage sieht alles sehr ansprechend aus. Auch den anwesenden Gästen gefällt die Idee. Dabei soll die Front des Gebäudes und auch der alte Schornstein erhalten werden.
Orangerie
In der Orangerie konnten sich Heiratswillige das Trauzimmer ansehen und Standesbeamtin Nancy Fröhlich stand Rede und Antwort. In das ehemalige Schuhgeschäft, das früher auch mal ein Lebensmittelladen war, wird die Zukunftsschusterei mit einem Büro einziehen.
Am Bahnhof Wiesenburg
Das 200 km² große Gemeindegebiet umfasst aber auch den Bahnhof. Dort hat seit einiger Zeit der Bauhof sein neues Domizil, welches auch besichtigt werden konnte. Die zukünftigen Bewohner des Ko-Dorfes standen am Bahnhof Rede und Antwort. Dort konnte man sich auch mit Christel Kaulke unterhalten, die ihre Kindheit auf dem Gelände verbracht hat. Sie wohnte dort mit ihren Eltern und mehreren anderen Familien in der alten Villa. Diese wurde leider im Zuge von Abrissarbeiten mit abgerissen. Der Gedanke daran treibt Christel Kaulke auch heute noch Tränen in die Augen. Ebenfalls stand Robin Weber für Informationen zum Country Golf zur Verfügung. Inzwischen hat die Gemeinde auch die alte Tankstelle erworben und bat die Bürger um Nutzungsideen.
Finanzierung
Es passiert also viel in Wiesenburg, was auch Landrat Marko Köhler nicht entgeht. Er selbst konnte wegen anderer Verpflichtungen nicht dabei sein. Seine Grüße überbrachte Karsten Gericke. Vieles ist nur möglich durch Fördermittel, die teilweise bis zu 90 Prozent betragen. Deshalb sieht Marco Beckendorf positiv in die Zukunft – bereits 2027 soll die Gemeinde finanziell wieder auf soliden Füßen stehen.
Ehrungen
Die öffentliche Veranstaltung wurde auch wieder zur Ehrung engagierter Bürger genutzt. Diese findet im Rahmen von “Wiesenburg aktiv gemeinsam gestalten“ statt, Fördermittelgeber sind die DSEE und der Projektträger SAM e.V.
Geehrt wurden Hans Joachim Naruhn aus Wiesenburg für seine Arbeit als Vorstandsmitglied im Kleintierzuchtverein Medewitz e.V.. Außerdem betreut er die „grüne Bank“ und ist sehr aktiv in der Nachbarschaftshilfe.
Monika Frey aus Wiesenburg engagiert sich seit vielen Jahren begleitend für ältere Menschen. Sie unterstützt insbesondere zwei Personen und ermöglicht es ihnen, sich zu treffen, spazieren zu gehen, Erledigungen im Dorf zu machen oder Ähnliches. Das setzt sie auch jetzt fort, nachdem eine der beiden Seniorrinnen in das betreute Wohnen des DRK gezogen ist. Durch ihre Hilfe können diese betagten Menschen die für jemand Älteren beachtlichen Entfernungen überwinden und sich im gewohnten Lebensumfeld weiterhin wohlfühlen. Sie leistet einen guten Beitrag zum sozialen Miteinander in Wiesenburg.
Claudine Wendt aus Neuehütten kümmert sich um das Zusammenleben im Ort und ist aktiv in der Unterstützung von Rentnern und Familien in Neuehütten. Sie organisiert die Kinderfastnacht und Ausflüge mit Kindern- unterstützt von der Feuerwehr. Als wegen Corona kein Rentnertreff stattfinden konnte, wurden Weihnachtspräsente an die Haushalte verteilt.
Johannes Blatt wurde für sein herausragendes integrationspolitisches Engagement und für seine intensive und kompetente Mithilfe in der Flüchtlingsbetreuung geehrt.
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