Grubo und Reppinichen. Aufregung herrschte in der vergangenen Woche in den Kitas in Grubo und Reppinichen. Die beiden Kitas erhalten als erste Kitas im Naturparkes Hoher Fläming das bundesweite Zertifikat des Verbandes Deutscher Naturparke. Das Netzwerk Naturpark-Kita wurde vom Verband Deutscher Naturparke ins Leben gerufen. Es soll Kita-Kindern den Naturpark Hoher Fläming als einen vielfältigen Lern- und Erfahrungsort nahebringen.
Eine, die sich von Anfang an um die Jüngsten kümmert, ist Marina Czepel von der Naturwacht. „Die Zusammenarbeit mit der KITA in Grubo gibt es bereits seit 2005. Da ging es ein bis zweimal im Jahr gemeinsam on Tour“, erzählt sie. Seit 2017, mit dem Umweltbildungsprojekt „Erlebnis Vielfalt“ gibt es nicht nur in Grubo, auch in weiteren beteiligten KITAS wie in Reetz und Reppinichen, monatliche Treffen zu den verschiedensten Themen. „Die KITA aus Reppinichen ist erst seit den letzten zwei Jahren mit im Boot, aber auch sehr aktiv“, bestätigt Marina Czepel.
Monatliche Treffen hieß bis zur Pandemie von Februar/März bis Oktober/November, seit der Pandemie von Mai/Juni bis Oktober/November. Dabei beschäftigten sich die Kinder mit den verschiedensten Themen. Es ging um einheimische Amphibien, den Kreislauf des Wassers, Vögel, Fledermäuse und auch den Wolf. Und natürlich darum, wie die Vielfalt der Natur erhalten werden und was jeder einzelne dafür tun kann. „Die zwei notwendigen Jahresveranstaltungen haben die Kitas bei weitem übertroffen“, berichtete Marina Czepel stolz. Viele der Kita-Kinder gehen auch während der Schulzeit weiter mit den Junior-Rangern auf Tour – einige werden sogar freiwillige Helfer der Naturwacht.
„Ziel der Naturpark-Kitas ist der Aufbau einer festen und dauerhaften Kooperation zwischen
dem Naturpark Hoher Fläming und den Kitas „Pusteblume“ und „Sonnenkinder“. In der
Bildungsarbeit von Kitas entstehen täglich Anlässe, um Fragen zum Mensch-Natur-Verhältnis aufzugreifen und die Basis für einen verantwortungsvollen Umgang mit der Natur
und sich selbst zu schaffen. Naturpark-Themen werden so Teil des Kitaalltags und die
Kinder haben die Möglichkeit, originäre Erfahrungen in der Natur zu machen“, so Steffen Bohl, Leiter des Naturparks.
Die Auszeichnung „Naturpark-Kita“ vergibt der Verband Deutscher Naturparke (VDN) nach bestimmten Kriterien. Dafür muss ein Konzept erarbeitet werden, das die Zusammenarbeit konkret definiert. Zur Zusammenarbeit muss Bildung für nachhaltige Entwicklung, die Integration von Naturschutz und Naturpark im Kita-Alltag und auch eine jährliche Weiterbildung für Erzieherinnen und Erzieher im Naturpark gehören.
Im Land Brandenburg gibt es nunmehr sechs Naturpark-Kitas (in den Naturparks Niederlau-
sitzer Heidelandschaft, Stechlin-Ruppiner Land und Niederlausitzer Landrücken) sowie neun
Naturpark-Schulen (in den Naturparks Nuthe-Nieplitz, Niederlausitzer Landrücken, Stechlin-
Ruppiner Land, Uckermärkische Seen, Märkische Schweiz, Dahme-Heideseen und Hoher
Fläming). Nun gehören auch drei Kitas der Gemeinde Wiesenburg/Mark dazu, denn die Kita „Zwergenland“ in Reetz bekommt ihre Auszeichnung im November.
Auch Bürgermeister Marco Beckendorf ist stolz auf diese Auszeichnung, gehen doch auch seine beiden Kinder in eine der Kitas. Obwohl er hätte gar nicht kommen dürfen, wie seine Tochter meinte, schließlich sei Oma und Opa Tag. Die Kitas haben nämlich die Auszeichnung mit einem kleinen Fest verbunden. In Grubo wurden die Großeltern zu einem gemütliche Beisammensein eingeladen, was wegen der Pandemie zwei Jahre nicht stattfinden konnte. Die Reppinicher Kita hatte zu einem Herbstfest mit Eltern und Großeltern geladen. Dazu hatten die kleinen ein herbstliches Programm einstudiert, was mit viel Beifall belohnt wurde.
Für fünf Jahre hängt nun am Eingang der Kitas ein kleines Schild, welches sie als Naturpark-Kita ausweist.
(Artikelfoto: Gruppenfoto der Kita Pusteblume zur Auszeichnung als Naturpark-Kita)
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