Seit 70 Jahren in der Freiwilligen Feuerwehr

Grubo. So einige Urkunden hat Manfred Kienow aus Grubo schon während seiner Zeit  in der Freiwilligen Feuerwehr gesammelt. Jetzt kommt eine neue dazu, die für 70 Jahre Mitgliedschaft. Zur offiziellen Übergabe in Klaistow konnte er gesundheitsbedingt nicht dabei sein. Aber man hat versprochen, ihm die Urkunde in einem würdigen Rahmen zu überreichen.

Manfred Kienow war 15 Jahre alt, als er in die Feuerwehr eintrat. Damals in seinem Heimatort Buchholz bei Niemegk. Zu der Zeit waren die meisten Bauern noch privat und man bekam immer gerade so eine Truppe zusammen. Aber irgendeiner fehlte immer, so dass sie nicht einsatzbereit waren. Manfred Kienow arbeitete damals bei einem Bauern, der sein Gehöft direkt neben der Feuerwache hatte. „Komm doch mit, wenigstens zum Üben“, wurde ihm gesagt. Und so kam es zum Eintritt in die Freiwillige Feuerwehr. „Die anderen Jungs haben Fußball gespielt“, erinnert sich Manfred Kienow, „aber das hat mich nicht interessiert.

Als Manfred Kienow seine Frau Helga kennenlernte, zog er nach Grubo. Dort hat er gleich weiter gemacht in der Feuerwehr. Der kleine Teich, an dem die Familie heute noch wohnt, war damals die einzige Wasserquelle im Brandfall. Aus ihm wurde das Wasser gezogen und Bottiche befüllt. An diese Verfahrensweise erinnert sich der Löschmeister auch noch in Buchholz. Ehefrau Helga weiß noch aus Kindertagen, dass lange Ketten mit Eimern gebildet wurden, wenn es irgendwo brannte.

Besonders zwei heftige Brände im Ort sind Manfred Kienow in Erinnerung geblieben. Einmal brannte die Scheune der ehemaligen Gaststätte. Beim zweiten Mal brannte der Kuhstall der damaligen LPG. Da wurden die Kameraden mitten in der Nacht alarmiert. Es kam aber auch vor, dass Alarm ausgelöst wurde und es sich „nur“ um eine Übung handelte. Aber es funktionierte alles, jeder war sofort dabei. Heute sieht es nicht mehr so gut aus mit der Tagesbereitschaft, da viele der Kameraden auswärts arbeiten. „Das war früher besser“, so Manfred Kienow, “viele arbeiteten auf der LPG im Ort und konnten sofort ausrücken.“

In DDR Zeiten mussten die freiwilligen Feuerwehrleute oft zu Waldbränden ausrücken, wenn die Sowjetarmee in den Wäldern gelagert hatte. „Die Brände waren mitunter schon recht groß“, so Manfred Kienow. Damals gab es noch nicht die Technik wie heute. Meist wurde nach dem Löschen mit dem Forstpflug um den Brandherd herum gepflügt. Dann mussten die Kameraden gemeinsam mit den Forstleuten Feuerwache schieben.

Bis zu seinem 55. Lebensjahr war Manfred Kienow aktiv. Der Löschmeister war Maschinist. Durch seine Arbeit auf der LPG war er viel mit dem LKW unterwegs, so dass später jemand anderes diese Aufgabe übernahm. An einen Einsatz erinnert er sich besonders. Die Familie hatte über den Jahreswechsel die Enkeltochter zu Besuch. Und genau zu Silvester gab es einen Brand in Mützdorf. Am nächsten Tag fragte die Kleine: Opa, musst Du heute wieder weg?

Aber das ist das Los der Feuerwehrmänner und-frauen, einsatzbereit zu jeder Tages- und Nachtzeit.

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