Naturparkzentrum Hoher Fläming: Futter für die Wintervögel

Raben. Seit über zwei Wochen hatte Katja Draeger schon in der „Futterküche“ des Naturparkzentrums Raben gewerkelt und verschiedene Variationen zur Vogelfütterung ausprobiert. Innerhalb des Ferienprogramms wollte sie diese nun weiter geben. Entstanden ist die Idee durch Zufall. Eine Kollegin hatte ihrer Mama zu Weihnachten selbst gemachte Meisenknödel geschenkt. Katja Draeger gefiel die Idee sofort, und sie begann, selbst zu experimentieren.

Am vergangenen Mittwoch hatte das Naturparkzentrum nun zu einem kleinen Workshop eingeladen. Die teilnehmenden Kinder kamen mit Eltern und Großeltern, bei denen sie derzeit die Ferien verbringen. Katja Draeger erklärte, warum die Winterfütterung nötig ist. Auch hier macht sich der Klimawandel bemerkbar, es hängen über den Winter nicht mehr so viel Früchte und Beeren an den Bäumen. Auch gibt es kaum noch Gärten, wo sich die Vögel selbstständig über die kalte Jahreszeit ernähren können. Auf dem langen Tisch hatte Katja Draeger verschiedenste Körner in kleinen Schüsseln aufgereiht. Da konnten die Kinder ihr Wissen unter Beweis stellen. Und sie kannten die gängigen Körner recht gut. Auch Mehlwürmer standen auf dem Tisch. „Die sind zum Beispiel für Amseln und den Grünspecht wichtig“, erklärte Katja Draeger auf die fragenden Blicke der Kinder. Diese stellten fest, dass man Rosinen nicht nur zum Kuchenbacken nehmen kann, sondern auch als Vogelfutter.

Für die Mischungen sei es wichtig, verschiedene Körner zu nehmen, damit alle Vögel etwas davon haben, sagte Katja Draeger. Amseln zum Beispiel brauchen zusätzlich auch etwas Frischfutter, wie zum Beispiel ein Stück Apfel. Deshalb ist es auch nicht schlimm, wenn nach der Ernte einiges Obst an den Bäumen hängen bleibt. Die Kinder konnten sich nun ihre eigene Mischung zusammen stellen. Katja Draeger achtete darauf, dass von allem etwas dabei war. Im Vorfeld hatte sie Kokosfett in einem Topf ausgelassen. Rindertalg geht auch, aber den müsste man vorher beim Metzger bestellen. Die Körnermischungen wurden mit dem Fett aufgefüllt und kühl gestellt. „Es muss ausreichend Fett sein“, erklärte Katja Draeger, “sonst wird die Mischung bröselig und der Anflugstab lässt sich nicht mehr hineinstecken.“

Während die Kinder warteten, bis sich das Fett gefestigt hatte, zeigte Katja Draeger ihnen andere Möglichkeiten für Futterbehälter. Gut eignen sich Pudding- oder Joghurtbecher. Aber auch mit Plätzchenausstechern lassen sich Futteranhänger herstellen, aus Milchkartons Mini-Vogelhäuschen. Kleinen Blumentöpfchen eignen sich für Futterglocken.

Endlich war es soweit, das Fett war ausgekühlt und die Kinder konnten ihre Knödel formen. Dabei wurde gleichzeitig eine Halteschnur eingearbeitet. In diesem Futterball wissen nun alle genau, was drin ist. „In gekauften Futtermischungen sind oft viele Dinge, die man eigentlich nicht haben will“, sagte Katja Draeger. Außerdem ist das Plastiknetz um die Meisenknödel gefährlich, die Tiere können sich darin mit ihren Füßchen verfangen. Am besten also, einen Container für Meisenknödel kaufen und das Netz entfernen.

Inzwischen hatten sich auch Futtergäste im Garten des Naturparkzentrums eingefunden. Blau- und Kohlmeisen konnten die Kinder beobachten, auch eine Tannenmeise hat Katja Draeger schon gesehen. Auch sie hat festgestellt, dass viele Vögel gar nicht mehr ziehen und bei uns überwintern. Umso wichtige ist die richtige Winterfütterung.

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