SPD Bad Belzig, Bahnhofsgespräch

Bad Belzig: Kulturvolles SPD-Bahnhofsgespräch über Kultur

Bad Belzig. Die SPD Bad Belzig lud unter der Überschrift „Kultur ist nicht alles, aber ohne Kultur ist alles nichts!“ zu einem Bahnhofsgespräch – und die Bahnhofshalle war mit ca. 40 Menschen gut gefüllt. Gekommen waren vor allem zahlreiche Künstler und Kulturschaffende der Stadt. Mit der zuständigen Landesministerin Dr. Manja Schüle (SPD) und dem SPD-Bürgermeisterkandidaten Hendrik Hänig standen ihnen auch wichtige Gesprächspartner zur Verfügung.

„Hier ist so viel Energie, hier geht richtig was los“, stellte am Ende des Gesprächs die Ministerin fest. Sie freute sich, dass es zwar auch, aber nicht nur darum ging, was das Land machen kann und soll:

„Zum größten Teil habe ich heute eigene Ideen, eigene Vorstellungen und eigene Angebote und Vorschläge gehört.“

In ihrem Eingangsstatement betonte sie die Rolle, die der Kultur gerade nach der Coronazeit zukommt:

„Wir müssen uns wieder miteinander beschäftigen. Kultur darf sich nicht auf den Konsum über den Bildschirm beschränken.“

Manja Schüle verwies auf die Förderrichtlinie „Regionale Kulturelle Ankerpunkte im ländlichen Raum“, die seit Oktober letzten Jahres in Kraft ist. Bei diesem Programm, für das insgesamt drei Million Euro bereitstehen, geht es um die Vernetzung von kulturellen Akteuren. Ideen sollen aus der Region heraus entwickelt werden.

Henrik Hänig, SPD Bad Belzig, Bahnhofsgespräch
v.l.n.r.:Manja Schüle, Gustav Horn, Hendrik Hänig

Hendrik Hänig gestand zwar, dass er vor allem im Schülertheater mit Kultur in Berührung kam, bekannte sich aber ausdrücklich zur Wertschätzung der Kultur in der Stadt. Sollte er Bürgermeister werden, versprach er, in der Verwaltung jemanden als Ansprechpartner für Kultur zu benennen. Einen eigenen Kulturbeauftragten lässt die bekanntermaßen schwierige Haushaltslage der Flämingstadt allerdings nicht zu. Auch Moderater Gustav Horn musste als Vorsitzender des Finanzausschusses bekennen, dass es in den kommenden Monaten erst einmal um die finanzielle Handlungsfähigkeit der Gemeinde gehen wird.

Trotzdem kann man einiges machen, befand Hänig:

„Wir müssen Netzwerke aufbauen. Wir müssen wieder lernen miteinander zu reden. Und wir müssen aufpassen, dass wir nicht kleine Summen streichen und dabei etwas kaputt machen, was wir brauchen.“

Als Beispiel nannte er, dass auch weiterhin alle Veranstaltungen im Bad Belzig Journal veröffentlicht werden sollten.

Marie Golüke
Marie Golüke

Dann ging es in medias res, als die Kulturleute selbst zu Wort kam. Marie Golüke, vielen vom Festival für Freunde oder vom Sandberger Kreativstudio bekannt, berichtete von einer Ausgrenzung von einer Sitzung der Stadtverordneten.

 

Dirk Tscherner
Dirk Tscherner

Dirk Tscherner, Manager der Gruppe Keimzeit, beklagte den hohen Aufwand für die beliebten Konzerte der Gruppe auf der Burg Eisenhardt. Dabei würden bessere Bedingungen dort die Burg­ generell beliebter bei Künstlern machen. „Plakatwerbung ist immer noch wichtig“, setzte er fort, „aber die Litfaßsäulen in Bad Belzig sind oft unschön anzusehen.“

Frank Grünert, bekannt als Dr. Büchner und als Egon Olsen, aber auch Vorsitzender des Brandenburgischen Amateurtheaterverbandes, befand, dass er zum Kulturzentrum nicht gehört wurde und dass dieses jetzt für Theater wenig geeignet ist.

Frank Grünert
Frank Grünert

In der weiteren Diskussion kamen noch viele Details zur Sprache, vom fehlenden Starkstromanschluss im Kulturzentrum über die Verwendung der Kurtaxe und die oft mühsame Suche nach Kulturterminen bis zur schwergängigen Tür der Bibliothek. Aber es gab auch viele Vorschläge, von einem Café vor der Bibliothek bis zum behutsamen Neustart für das Altstadtfest. Der Kunstverein Hoher Fläming verwies auf seine neuen Interventionstage hin, mit denen die Bürger zu gemeinsamen künstlerischen Aktionen eingeladen werden. Sie finden jeden Sonntag ab 16 Uhr statt. Marie Golükes Vorschlag eines Bad Belziger Kulturrates fand auf allen Seiten viel Beifall. Florian Görner wollte nicht nur Nachteile des Kulturzentrums benannt wissen, sondern auch, dass es von den Jugendlichen gut angenommen wird.

SPD-Bahnhofsgespräch

Zum Ende des spannenden Abends stellte die stellvertretende Vorsitzende des Sozialausschusses der Stadt, Anne Baaske, fest:

„Das ist ja ein Hausaufgabenabend für mich!“

Und der Bürgermeisterkandidat Hendrik Hänigk hofft:

„Arbeiten wir in den nächsten Jahren so miteinander, wie wir an diesem Abend diskutiert haben.“

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