Erfolgreiche Unternehmensübergabe in Bergholz

Bergholz.Die Firma Mende ist ein sehr gutes Beispiel, wie eine Unternehmensübergabe gelingen kann“, sagte Sabine Block, Vertreterin der Maler- und Lackierinnung bei der Kreishandwerkerschaft. Das bestätigte auch Robert Wüst, Präsident der Handwerkskammer Potsdam und der jüngste in ganz Deutschland. Er hat sich zum 30jährigen Betriebsjubiläum auf den Weg nach Bergholz gemacht, um zu gratulieren.

Nachfolge oft ungeklärt

Obwohl die Ausbildungszahlen, wenn auch nur minimal, steigen, sieht es bei Betriebsübergaben dramatisch aus. Viele Handwerker arbeiten nur noch allein und können so nicht alle Aufträge annehmen, Nachwuchs ist selten in Sicht. So ist nicht jeder  in der glücklichen Lage wie Wilfried Mende, seinen Betrieb an eines seiner Kinder übergeben zu können. „Etwa 400 Betriebe in Westbrandenburg suchen händeringend einen Nachfolger“, so Robert Wüst. Und die Lage wird sich zuspitzen. 42.000 Menschen, die in den Ruhestand gehen, stehen nur 20.000 Schulabgänger gegenüber. So wird sich der Fachkräftemangel durch alle Branchen ziehen. Zur Unterstützung der Betriebe gibt es ein Projekt bei der Handwerkskammer, welches die Inhaber der Handwerksbetriebe bei der Übergabe begleitet, unterstützt und nach Nachfolgern sucht.

Zufriedene Übergabe

Für Markus Mende war schon seit seiner Kindheit klar, dass er einmal den väterlichen Betrieb übernehmen will. Der 37 jährige ist inzwischen Meister und Betriebswirt. Vor drei Jahren übernahm er den Chefposten und gründete mit Vater Wilfried eine GmbH. Denn der ist mit seinen 63 Jahren noch voll mit dabei und denkt noch nicht an Ruhestand. „Ich war sehr zufrieden, dass mein Sohn das Geschäft übernommen hat“, so Wilfried Mende.

Obwohl die Ansichten in manchen Dingen auseinandergehen, arbeiten beide gut zusammen. So blickt Wilfried Mende auch zurück. „Es war kein Zuckerschlecken“, sagte er, „es gab auch schwierige Jahre.“ So ging es auch mal an den Wochenenden los zur Arbeit, weil die Kunden anders keine Zeit hatten. Mit den Lehrlingen sieht es derzeit nicht so gut aus, im Moment hat die Firma mit 10 Angestellten keinen Azubi. Das war früher besser, resümierte Wilfried Mende.

Markus Mende ist froh, dass sein Vater noch mit dabei ist. „Er hat die Erfahrung und kennt die Leute“, sagte er. Die Firma ist meist regional unterwegs, nur ab und zu fahren sie Richtung Potsdam oder Berlin. Und Arbeit haben sie genug, mitunter müssen sie Aufträge auch mal ablehnen, weil sie es nicht schaffen. Daran hat auch die Inflation nichts geändert.

Jedoch an der Art der Arbeit. Es gibt eine viel größere Nachfrage nach Wärmeisolierungen. Das gleicht den Rückgang an Malerarbeiten wieder aus. Noch vor einem Jahr musste Markus Mende das Material für Dämmungen ein halbes Jahr im Voraus bestellen. Das hat sich wieder etwas entspannt. Aber trotzdem macht Markus Mende am liebsten Innenarbeiten. Eine schöne Tapete anzukleben ist für ihn die beste Arbeit.

(Artikelfoto: v.l.n.r. Robert Wuest, Markus und Wilfried Mende, Sabine Block)

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