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Wiesenburg: Treffen zur Gestaltung des Sägewerks

Wiesenburg. Wir haben einen Plan – so Marco Beckendorf auf der kürzlichen Veranstaltung zur Gestaltung des Sägewerksgebäudes am Wiesenburger Bahnhof.

Mit einer 100%igen Förderung von 2,1 Mio. Euro kann das Gebäude erhalten und wieder einer Nutzung zugeführt werden.

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Marko Beckendorf

Eingebunden ist dieses Gebäude in das Förderprogramm Aktive Regionalentwicklung. Dadurch wurden bereits viele Projekte auf den Weg gebracht wie die Brauerei und auch die Drahtzieherei. Marco Beckendorf warnte aber auch davor zu erwarten, dass im nächsten Jahr bereits alles fertig ist. Die deutsche Bürokratie dauert, zudem haben viele Behörden ein Mitspracherecht, wie Natur- und Denkmalschutz. Aber eine positive Meldung konnte er bekannt geben, Anfang vergangener Woche erhielt die Gemeinde die Genehmigung für den B-Plan des Geländes. Nur diese allein hat vier Jahre gedauert. Und wenn man nachhaltig agieren will, dauert alles noch etwas länger. Trotzdem soll von Anfang an die Bevölkerung mit eingebunden werden.

Insgesamt besuchten 63 Personen die Veranstaltung. Ein reges Interesse, weit über die Angemeldeten hinaus. Viele Wiesenburger nutzten die Chance, sich zu informieren und einzubringen. Aber auch viele KoDörfler kamen und knüpften  Kontakte. Nach der Präsentation durch Marco Beckendorf zur Entwicklungsstrategie und der Einordnung des KoDorfs inklusive des Sägewerks in die Strategie, hatten die Teilnehmer die Möglichkeit, sich das Sägewerk anzuschauen. Für viele Wiesenburger ein bewegender Moment. Die meisten kannten den Betrieb noch als Arbeitsort. Danach ging die Diskussion in Workshops weiter. Jeder konnte und wollte sich auch einbringen.

Zum einen wurden Erinnerungen an das Sägewerk festgehalten. Damit konnte man vor allem die Wiesenburger abholen, die sich rege beteiligten. Sie erinnerten sich an die vielen Güterwaggons die ankamen und entladen werden mussten, an Kohlehandel, Molkerei, Konsum und Kantine – es war Wiesenburgs größtes Gewerbegebiet. Aber man erinnerte auch an die Schwere der Arbeit. Da der Keller so niedrig war, mussten die Sägespäne zum Beispiel mit Kiepen herausgetragen werden.

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Besichtigung des Gebäudes

Wie stellen sich die Wiesenburger nun die zukünftige Nutzung vor? Was muss dafür passieren? Darum ging es im zweiten Workshop. Es soll ein Begegnungsraum für KoDörfler und Wiesenburger sein, der öffentlich zugänglich ist – aber die Privatsphäre muss dabei auch gewahrt bleiben. Immerhin befindet sich das Sägewerksgebäude inmitten des KoDorfs. Eine Lösung bietet ein entsprechendes Wegesystem, aber auch individuelle Absprachen. Wichtig sind den meisten Arbeitsplätze und Büros, das Thema Coworking und Coliving spielt dabei eine entscheidende Rolle. Küche, Kantine und Café wünschen sich viele, möglicherweise unter Einbindung des Bahnhofsgebäudes.

Und wie spricht man in zehn Jahren in der Region, in Brandenburg, in Deutschland vom Sägewerk? Im Moment ist Wiesenburg noch so etwas wie eine Vorzeigegemeinde, da sie Sachen ins Rollen bringt, die man sonst nur im Speckgürtel und größeren Städten sieht.

Das Sägewerk ist Teil eines Netzwerks, ein Knotenpunkt in Kooperation mit anderen Projekten, Initiativen in der Region – so soll man das Ganze später einmal wahrnehmen. Als Pionierprojekt für “Neues Landleben”. Aber man hofft auch, dass es ein Treffpunkt wird für verschiedene Aktivitäten. Genannt wurden Kochclub, Strickclub, Tauschbörse, DIY-Werkstatt. Beim Namen gingen die Meinungen auseinander. Die Wiesenburger sagten:

“Das Sägewerk heißt Sägewerk und braucht keinen hippen, neuen Namen.”

Im vierten Workshop ging es um die Zukunft des Bahnhofquartiers und des ganzen Viertels. Es wurde also breiter gedacht als nur das Sägewerk. Dabei war den Anwesenden eins wichtig: ein funktionierender Ort der Mobilität mit einem Halbstunden-Takt des RE7, vielleicht zusätzlich ein Fahrradverleih, Carsharing, Fahrradwerkstatt und eine gute Anbindung an die Ortsmitte. Im Moment muss man die zwei Kilometer bis nach Wiesenburg meist zu Fuß oder mit dem Rad bewältigen, eine offizielle, direkte Buslinie, angebunden an die Fahrpläne, gibt es nicht.

Das Viertel soll zukünftig voller Leben sein mit viele Menschen und Kinder auf den Straßen und Plätzen, mit viel Grün, viel Natur und Gärten. Auch für Gemeinschaftsgärten wurde eine Lanze gebrochen. Und natürlich soll das Bahnhofsquartier ein toller Treffpunkt sein, für Vereine und Gruppen, aber vor allem für alte und neue Einwohner Wiesenburgs.

Mit Leckereien vom Grill, einem Getränk und vielen guten Gesprächen zwischen neuen und alten Bekannten, endete die Veranstaltung.

 

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