Landkreis Potsdam-Mittelmark: Gelungene Geburtstagsfeier zum 30. Geburtstag

Bad Belzig. Das war schon ein kleines Volksfest am Samstag in Bad Belzig. Denn wann kann man schon mal in fast alle Büros und Räume der Verwaltung des Landkreises gucken. So herrschte sowohl in der Niemöller Straße als auch im Papendorfer Weg reger Betrieb.

landkreis potsdam mittelmark, niemöller straße, papendorfer weg, feuerwehr bad belzig, apm, rettungsdienst, regio bus,kreismusikschule engelbert humperdinck, schulmuseum reckahn, Die Entwicklung des Landkreises in den vergangenen 30 Jahren wurde durchaus positiv gesehen. Landrat Makro Köhler sieht den Landkreis sozusagen als Leim zwischen den Gemeinden. Er ist überzeugt:

„Wir sind eine Summe unserer Gemeinden im Landkreis. Und da wurde vieles völlig richtig, ganz toll gemacht. Schlussendlich zeigt sich das auch in den Gemeinden innerhalb eines Landkreises, gemeinsam mit dem Landkreis im Einklang zu arbeiten, auch wenn man sich nicht immer einig ist, aber eine gemeinsame Vision, ein gemeinsames Ziel hat. Dann kann es gut funktionieren.“

Auch Pressesprecherin Andrea Metzler sieht viele positive Seiten.

„Wenn wir zurückblicken, haben wir 1993 mit etwa 190.000 Einwohnern begonnen. Durch die Gemeindegebietsreform wurden uns jedoch viele Gebiete weggenommen. Trotzdem ist der Landkreis gut gewachsen. Inzwischen haben wir über 220.000 Einwohner erreicht“, sagte sie nicht ohne Stolz. „Wenn man sich ansieht, wie sich der Landkreis entwickelt hat, kann man wirklich von einer positiven Entwicklung sprechen. Wir haben eine sehr gute Gesellschaft, die durch Initiativen wie die Plusbus-Geschichten enorm vorangebracht wurde. Auch die Anbindung der Dörfer wurde verbessert, wenn auch nicht in jedem Fall. Dennoch versuchen wir, mit verschiedenen Maßnahmen wie der Burgenlinie oder anderen Projekten, auch die Dörfer einzubeziehen“, so Andrea Metzler.

landkreis potsdam mittelmark, niemöller straße, papendorfer weg, feuerwehr bad belzig, apm, rettungsdienst, regio bus,kreismusikschule engelbert humperdinck, schulmuseum reckahn,Interessierte konnten auch viel über die Geschichte des alten Landratsgebäudes und des Landkreises selbst erfahren. Diesen gibt es bereits seit 1815 durch den Zusammenschluss der Zauche mit Bad Belzig. Anfangs befand sich die Verwaltung auf der Burg Eisenhardt. Man nimmt an, dass es dort irgendwann zu eng wurde, denn dort waren außerdem noch Amtsgericht und Gefängnis untergebracht. So baute man von 1893 bis 1894 in der von-Tschirky-Straße, wie die Niemöllerstraße damals hieß, ein neues Landratsgebäude. Ein Tempo, dass man sich heute kaum noch vorstellen kann. Für den Bau gab es sogar einen Architektenwettbewerb. Bereits am 19. Dezember 1894 fand die erste Kreistagsversammlung im neuen Gebäude statt. Inzwischen wurde in Absprache mit der Denkmalschutzbehörde vieles modernisiert. Aber der alte Charme wurde erhalten, was man besonders am Plenarsaal sieht. Beeindruckend sind die alten, großen Bleiglasfenster. Am Samstag zeigte Annett Pratsch vom Denkmalschutz auch Fundstücke, die bei Ausgrabungen auf dem Gelände entdeckt wurden. Diese stammen teilweise aus dem 13. Jahrhundert, ein Zeichen, wie früh Bad Belzig besiedelt war.

Auf dem Hof präsentierte sich die Freiwillige Feuerwehr. Das war besonders für die Kinder interessant, konnten sie doch selbst einen „Brand“ löschen und sich am Rauchdemohaus informieren, wie man sich im Ernstfall verhalten muss.

landkreis potsdam mittelmark, niemöller straße, papendorfer weg, feuerwehr bad belzig, apm, rettungsdienst, regio bus,kreismusikschule engelbert humperdinck, schulmuseum reckahn,Am Papendorfer Weg konnten sich die Besucher über drei Etagen über die Arbeit der Mitarbeiter informieren. Auch hier war mit Steine bemalen und filzen wieder bestens für die Jüngsten gesorgt. Jede Abteilung des Landkreises präsentierte sich mit ihren Aufgaben. Natalie Schreiber vom Projektteam Smarte Landregion kümmert sich mit ihren Kollegen um die Mitfahrbänke. Bisher stehen diese in verschiedenen Orten und es funktioniert nicht wirklich. Nun will man über ein Forschungsprojekt herausfinden, wie es besser geht, und zwar mit einer Digitalisierung. Dazu soll es Bänke geben, die mit einem QR-Code versehen sind. Darüber kann man dann Fahrten buchen oder anbieten. „Das ist auch ein Schritt in Richtung Sicherheit“, so Natalie Schreiber. Denn wer sich als „Mitnehmer“ anbietet, muss sich vorher registrieren. Auch ist das Herunterladen einer APP durch den QR-Code nicht nötig. Natalie Schreiber sieht auch den sozialen Aspekt. „Vielleicht bilden sich so Fahrgemeinschaften und Kontakte“, hofft sie.

Im Untergeschoß hatte das Schulmuseum Reckahn eine alte Schuleinrichtung mitgebracht. Draußen wurde es mit der Kreismusikschule musikalisch, nebenbei konnte man sich leckeren Kuchen vom Kuchenbüfett holen. Auf dem Parkplatz zeigte die APM ihre Fahrzeuge. Die Kinder durften mitmachen bei der provisorischen Entleerung von Mülltonnen. Vielleicht will ja doch jemand in Zukunft Müllmann werden, denn der Beruf hat sein schmutziges Image längst verloren. Oder vielleicht doch Busfahrer? Am Bussimulator konnte jedenfalls schon mal geübt werden. Und dann wäre da noch der Rettungssanitäter. Für viele war es etwas Besonderes, mal in das Innere eines Rettungswagens schauen zu können. Und all das sind Aufgaben, die der Landkreis auch für die Gemeinden erfüllen muss.

Die beiden  folgenden Interview sind auch mit Unterstützung von zwei Künstlichen Intelligenzen entstanden. Aus einer Audiodatei wurde Text und aus dem Text ein gut lesbares Interview. Das eigentliche Interview fand selbstverständlich zwischen Menschen statt. Die Endbearbeitung lag bei der Autorin. Ermöglicht wird uns diese effektivere Arbeit durch die Medienanstalt Berlin-Brandenburg (mabb). Alle Artikel, bei denen KIs zum Einsatz kommen, kennzeichnen wir mit “KI” im Artikelbild.

Interview mit Andrea Meltzler, Pressesprecherin des Landkreises:

Frau Metzler, wie sehen Sie die Entwicklung des Landkreises in den letzten 30 Jahren?

Andrea Metzler: Wenn wir zurückblicken, haben wir 1993 mit 190.000 Einwohnern begonnen. Durch die Gemeindegebietsreform wurden uns jedoch viele Gebiete weggenommen. Trotzdem ist der Landkreis gut gewachsen. Inzwischen haben wir über 220.000 Einwohner erreicht. Wenn man sich ansieht, wie sich der Landkreis entwickelt hat, kann man wirklich von einer positiven Entwicklung sprechen. Wir haben eine sehr gute Gesellschaft, die durch Initiativen wie die Plusbus-Geschichten enorm vorangebracht wurde. Auch die Anbindung der Dörfer wurde verbessert, wenn auch nicht in jedem Fall. Dennoch versuchen wir, mit verschiedenen Maßnahmen wie der Burgenlinie oder anderen Projekten, auch die Dörfer einzubeziehen.

Abgesehen davon, was Sie bereits erwähnt haben, gibt es noch weitere positive Entwicklungen der letzten Jahre, die Sie hervorheben möchten?

Andrea Metzler: Besonders positiv ist unser Steuerungskreis in Bezug auf den Haushalt. Alle zwei Jahre findet das Kreisentwicklung Forum statt, bei dem Themen festgelegt werden, die besonders gefördert werden sollen. Der Haushalt richtet sich dann entsprechend danach aus. Dabei werden auch die Kreistagsabgeordneten und die Bürger einbezogen. Jeder, der möchte, kann daran teilnehmen. Dieser Steuerungskreislauf wurde früher im gesamten Land Brandenburg und darüber hinaus angewendet, wenn es um die Aufstellung eines Haushalts geht. Es geht darum, Prioritäten zu setzen, wie wir es zum Beispiel seit 2008 im Vorfeld des Wandertags gemacht haben. Damals wurde eine Förderrichtlinie entwickelt, um auch private Quartiere im Tourismus über vier Jahre hinweg finanziell zu unterstützen. Es geht also nicht darum, sparsam zu sein, sondern gezielt nach bestimmten Prioritäten den Haushalt auszurichten, um eine Wirkung zu erzielen.

Es kursieren immer noch gewisse Ängste, besonders bei den älteren Bürgern, bezüglich des Neubaus in Beelitz. Könnten Sie vielleicht noch einmal kurz darauf eingehen, um den älteren Bürgern die Ängste zu nehmen.

Andrea Metzler: Es gibt einen Kreistagsbeschluss, der besagt, dass der Verwaltungsstandort in Belzig genauso erhalten bleibt wie der neue Verwaltungsstandort in Beelitz. Das ist für uns wichtig. Der Verwaltungsstandort in Beelitz wird ausgebaut und das Verwaltungsgebäude am Papendorfer Weg in Bad Belzig wird erweitert. Es wird auch einen neuen Standort für die Feuerwache bzw. Rettungswache geben. Der Verwaltungsstandort wird auf jeden Fall erhalten bleiben. Es gibt  rund 300 Mitarbeiter, die dort arbeiten. Aufgrund der Erfahrungen während der Corona-Pandemie, in der viel im Homeoffice gearbeitet wurde, wird es wahrscheinlich so sein, dass es keine festen Büros mehr gibt. Man kann kommen und einen Arbeitsplatz nutzen, den am nächsten Tag jemand anderes nutzt. Daher wurde das Konzept bereits etwas abgespeckt. Es wird weiterhin beide Standorte geben und ungefähr die gleiche Anzahl an Mitarbeitern. Es wird auch daran gearbeitet, in den Kommunen Anlaufstellen zu schaffen. Es gibt bereits ein Beispiel für digitale Antragsstellung. Alles wird weiter ausgebaut, also braucht sich niemand Sorgen zu machen.

Interview mit Landrat Marko Köhler:

Herr Köhler, Sie sind ja nun seit 18 Monaten Landrat. Wie sehen Sie die Entwicklung im Landkreis und wie sehen Sie die Zukunft?

Marko Köhler: Ich glaube, wenn wir die Gelegenheit nutzen, auf 30 Jahre zurückzuschauen, haben wir uns prächtig entwickelt. Ganz wesentliche Entscheidungen und wichtige Weichenstellungen wurden nach meinem Befinden bereits in den 90er Jahren dazu gemacht. Und schlussendlich muss man sagen, der Landkreis ist nicht der Landkreis Potsdam-Mittelmark, wie man ihn heute sieht. Wir sind eine Summe unserer Gemeinden im Landkreis. Und da wurde vieles völlig richtig, ganz toll gemacht. Schlussendlich zeigt sich das auch in den Gemeinden innerhalb eines Landkreises, gemeinsam mit dem Landkreis im Einklang zu arbeiten, auch wenn man sich nicht immer einig ist, aber eine gemeinsame Vision, ein gemeinsames Ziel zu haben. Dann kann es gut funktionieren. Und ich sehe den Landkreis tatsächlich als Leim zwischen den Gemeinden. Wir erfüllen die Aufgaben, die die Gemeinden entweder nicht selber erfüllen können oder weil es  überregional ist. Und wenn wir da noch enger zusammenrücken und unsere Gemeinsamkeiten in den Vordergrund stellen, wird das noch besser, als es jetzt schon ist. Wir haben natürlich aber auch die Probleme der Zeit.

Ich habe mir  meinen Amtsantritt letztes Jahr auch anders vorgestellt, aber am 20. Februar waren Stichwahlen, vier Tage später fing der Krieg an und dann war alles anders. Geprägt sind meine letzten acht Monate tatsächlich davon, dass man versucht, die bestehenden Probleme zu lösen, die wir gar nicht selbst verursacht haben. Beginnend mit der Flüchtlingsunterbringung und weiter mit der Energiekrise. Da stellt sich die Frage, wie gehen wir mit dem Klimawandel um? Konzentrieren wir uns auf die Klimafolgenanpassung oder gehen wir Schritte um CO₂ neutral zu werden? Ich glaube, das sollten wir langfristiger betrachten, weil: Klimawandel wird es geben. Ob wir uns möglicherweise vorrangig auf die Folgen einstellen sollten? Vielleicht, aber  das ist meine Auffassung, meine ganz  persönliche Meinung. Da gibt es so viele andere Meinungen, die müssen wir zusammenführen. Und wenn wir dann eine gemeinsame gute Meinung haben, kommen wir auch zu gemeinsamen guten Ergebnissen.

Visits: 97

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Hol dir die App

Ab sofort kannst du Zauche 365 ganz bequem auf deinem Smartphone lesen.

Login
Jeder veröffentlicht seins.

Deshalb freuen wir uns sehr, dass du mitmachen möchtest. Bevor du jedoch auf Fläming 365 Artikel veröffentlichen kannst, musst du dich registrieren lassen. Das dient deiner und unserer Sicherheit. Fülle deshalb bitte das folgende Formular aus: