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Bad Belzig: Jörg Garbe in den Ruhestand verabschiedet

Bad Belzig. Es ist die Zeit der Erntedankfeste. Die meiste Ernte auf den Feldern und in den Gärten ist eingebracht.

Erntedankfest,marienkirche bad belzig,bad belzig,friedhöfe,friedhofsverwaltungViele Dörfer richten deswegen kleine und große Feste aus. Das Erntedankfest gehört auch  zu den großen traditionellen Feiertagen beider großer christlichen Kirchen. Es wird am letzten Sonntag im September oder am ersten Oktobersonntag mit Gottesdiensten und Prozessionen gefeiert. So auch in der Marienkirche in Bad Belzig.

Viele Besucher des Gottesdienstes hatten Gaben mitgebracht, die den Altar schmückten. Sie gingen im Nachhinein an die Tafel in Bad Belzig. „Um denen etwas zu geben, die sich nicht so viel leisten können“, sagte Pfarrerin Christiane Moldenhauer. Auch in den Evangelien wird sich damit beschäftigt, denn durch die Ernte wird manch einer reich und manch einer bleibt arm. Aber was heißt eigentlich reich sein? Viele verbinden damit materiellen Reichtum. Aber sind sie deswegen auch reich bei Gott? Schon der Evangelist Lukas sagte: Es ist immer problematisch, wenn einige zu reich werden, denn dann werden andere zu arm. Was ist falsch am reich sein? Falsch ist, wenn es kein Genug gibt, denn in keiner Bilanz taucht das auf, was geschenkt ist, wie Sonne und Regen. Wer am Reichtum hängt, kann niemals frei sein, denn vor Gott zählen kein Besitz und kein Ansehen, so Christiane Moldenhauer in ihrer Predigt. „Zu Gott gehen wir immer mit leeren Händen, dann zählt nur das Herz. Reich ist vor Gott, wenn die Hände nichts festhalten sondern sich öffnen zum Geben“, so die Pfarrerin. Was also vor über 2000 Jahren niedergeschrieben wurde, ist aktueller denn je.

Friedhofsverwalter Jörg Garbe in den Ruhestand verabschiedet

Erntedankfest,marienkirche bad belzig,bad belzig,friedhöfe,friedhofsverwaltungAber im Gottesdienst wurde nicht nur Gottes Gaben und der der Natur gedacht. Nach fast 28 Jahren wurde Friedhofsverwalter Jörg Garbe in den wohlverdienten Ruhestand verabschiedet. Er war zuständig für alle Friedhöfe in Bad Belzig. „Friedhöfe sind die Visitenkarte einer Kirchengemeinde“, sagte Christiane Moldenhauer.

In seiner Zeit hat er acht Pfarrerinnen und Pfarrer, etwa fünf Gemeindesekretärinnen, vier Kirchenmusiker und mindestens sechs Vorsitzende des Gemeindekirchenrates kommen und gehen sehen. Als er 1996 seine Arbeit begann, fand er buchstäblich nichts vor. Das Verwaltungsgebäude war alt, er musste alles neu organisieren. Früher wurden sämtliche Formulare noch per Hand ausgefüllt. Also brauchte man jedes Mal wieder eine neue Vorlage. Die damaligen Geräte zum Vervielfältigen funktionierten weniger gut. Also setzte sich Jörg Garbe abends zu Hause an die Schreibmaschine und tippte Formulare. Später hatte er dazu eine Diskettenschreibmaschine und in neuerer Zeit einen Laptop. Das war schon eine Erleichterung. Lange Zeit hat Jörg Garbe auch selbst beerdigt und den Hinterbliebenen Trost gespendet. Etwa 1.500 Menschen hat er zur letzten Ruhe gebettet. Es ging ihm jedes Mal sehr zu Herzen, besonders, wenn es Kinder waren. Er fand immer neue Möglichkeiten, die Arbeit zu verbessern hat gebaut und geschweißt. Besonders die historischen Gräber lagen ihm am Herzen. Das Bestattungsbuch, in dem 2003 die Aufzeichnungen begannen, ist mit nur einer Handschrift geführt, mit der von Jörg Garbe.

Ein paar Tage hat Jörg Garbe noch, um alles für seinen Nachfolger vorzubereiten. Ende Oktober gibt er den Schlüssel zur Verwaltung ab, die Stelle wurde inzwischen neu ausgeschrieben. So gab es keine bessere Gelegenheit als das Erntedankfest, um Jörg Garbe für seine Arbeit zu danken und die offizielle Entpflichtung kund zu tun. Nicole Busse, Vorsitzende des Gemeindekirchenrates, hatte einige kleine Geschenke mitgebracht. So ein gemaltes Bild der alten Verwaltung vom Künstler Jürgen Parusel. Und natürlich wurde auch an seine Freizeitgestaltung gedacht, denn Jörg Garbe ist ein begeisterter Modelleisenbahner. Mit Gutschein und Geschenken kann er sich nun ausführlich seinem Hobby widmen.

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