Raben. Was Katja Draeger auf dem Tisch aufgebaut hatte, könnte auch ein Frühstücksmüsli sein. Aber es war Futter für unsere Wintervögel.
Auch in diesem Jahr hatte das Naturparkzentrum in Raben zum Tag der Wintervögel innerhalb des Ferienprogramms eingeladen. Zuvor hatte Katja Draeger das Futterhaus noch einmal mit allen möglichen Leckereien aufgefüllt, so dass die Kinder mit dem Fernglas die Vögel beim Körnchen picken beobachten konnten. Aber die Kinder erfuhren auch viel Wissenswertes.
Ob man füttern soll oder nicht, darüber streiten sich die Geister. Die einen sehen, dass die Lebensräume der Vögel kleiner werden und sie grad im Winter durch Schnee und Frost kaum Nahrung finden. Andere sehen die Jahreszeit als natürliche Auslese, bei der nur die Stärksten überleben.
Eine ganz einfache Maßnahme, unseren Vögeln über den Winter zu helfen ist, den Garten zu der Zeit wild aussehen zu lassen. Das heißt, nicht die Stiele der Stauden abschneiden, sondern stehen lassen. Auch wenn es nicht so ordentlich aussieht, wie man es vielleicht gern hätte. In den Blütenresten befinden sich immer noch Samen, welche die Vögel heraus picken. In den hohlen Stielen überwintern Insekten. Sogar kleine Spinnen, wie die Kinder feststellten, als Katja Draeger eine trockene Königskerze ausschüttelte.
Auch der Efeu ist eine sehr wichtige Pflanze, wie die Kinder am Mauerwerk des Naturparkzentrums sehen konnten. Er ist eine der letzten Pflanzen, die blühen und bildet kleine Früchte aus, welche die Vögel gern naschen.
Um Vögel zu beobachten, eignet sich ein Futterhaus am besten. Im Garten des Naturparkzentrums können mit Glück sogar Tannenmeisen, Finken und auch Kernbeißer beobachtet werden.
Aber was soll nun gefüttert werden? Abhängig von den Schnäbeln der Vögel brauchen diese unterschiedliche Nahrung. Wer einen spitzen Schnabel hat, braucht eher etwas Weiches wie Rosinen oder auch Haferflocken. Die mit dem dicken Schnabel wie Finken oder Kernbeißer knacken sogar Nüsse. Auch die Art und Weise, wie sie fressen, spielt eine Rolle. Man kann beobachten, dass eine Amsel meist auf dem Boden umher hüpft um nach Würmern und Insekten zu suchen. Der Kleiber dagegen läuft kopfüber am Baum herunter. Für ihn sind Futterstationen aus Holz geeignet, an denen das Futter am unteren Ende angebracht ist.
Die Deutschen geben jährlich 15 bis 20 Mio. Euro für Vogelfutter aus. Jedoch sind dort meist Dinge drin, die nicht herein gehören wie kleine Äste oder Schalen. Deshalb mischt sich Katja Draeger ihr Futter lieber selbst. Und dazu ist viel geeignet, was man oft im Vorratsschrank hat. Neben Haferflocken sind es Sesam, Mohn, Leinsamen und Rosinen. Anderes kann man den Sommer und Herbst über sammeln wie Hagebutten und Früchte vom Weißdorn oder auch die Berberitze. Eine gute und vor allem eiweißhaltige Nahrung sind Mehlwürmer.
Diana, Nekruz und Elias konnten sich schließlich einen eigenen Meisenknödel basteln. Aus der Vielzahl der Zutaten konnten sie sich etwas aussuchen. Katja Draeger hatte bereits Fett ausgelassen und abgekühlt. Damit werden die Zutaten verbunden. Es eignet sich normales Kokosfett, aber auch Rindertalg. Letzterem sollte etwas Pflanzenfett zugegeben werden, sonst wird die Masse bröselig. Die Zutaten wurden mit dem Fett übergossen und mussten dann kurz in den Kühlschrank. Dann konnte gematscht und geformt werden, bis ein Knödel entstand. Die Schnur zum Aufhängen wurde gleich eingearbeitet. Man kann aber auch viele andere Dinge verwenden wie ausrangierte Tassen, große Zapfen und auch Plätzchenausstecher. Am Ende packten alle stolz ihren Meisenknödel ein, um ihn zu Hause aufzuhängen.
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