Fussball unter Freunden

Bad Belzig. Ehe es zum Foto mit Hertha BSC Maskottchen „Herthinho“ ging, hieß es für die teilnehmenden Mannschaften des Integrationsturniers anlässlich der Bad Belziger Burgfestwoche erst einmal kräftig schwitzen und kämpfen. Fünf Mannschaften trafen sich zum  freundschaftlichen Wettstreit. Sieger wurde erstmalig die Mannschaft “Skarabäus Schmerwitz” vor dem Vorjahressieger, der Berliner Mannschaft der St. Nikolai Kirche.

Auf den weiteren Plätzen folgten die Mannschaft aus dem Asylbewerberheim Bad Belzig, der „Popenmannschaft“, wie sie sich selbst nennen, der evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz sowie der Hertha BSC-Fan Club aus Bad Belzig.

Anfangs wurde noch befürchtet, dass der Name des Turniers seine Bedeutung verliert, denn es war niemand von den Asylbewerbern da. Laut Auskunft der Organisatoren hatten diese wohl Befürchtungen vor Anfeindungen, da der Event auch öffentlich auf Facebook angekündigt war. Aber schließlich gelang es doch noch, die jungen Männer zu mobilisieren. Ein Gewinn für das Turnier, denn sie spielten wirklich guten Fußball.

„Das Turnier sollte außerdem eine Erinnerung an Albert Bauer sein“, so Klaus Pomp aus Lütte. Er ist verantwortlich für die evangelische Sportarbeit der Region. Auf Einladung der evangelischen Sportjugend wurde dieses Turnier ins Leben gerufen.

Dass  Pfarrer nicht nur gut predigen können, zeigte vor allem die „Popenmannschaft“ aus Berlin. Zumal sie ohne Ersatzspieler auskommen mussten, dieser stand nämlich in dem großen Stau auf dem nördlichen Berliner Ring. Die Mannschaft trainiert regelmäßig und beteiligt sich an vielen Turnieren. So spielen sie am 29. September gegen eine Mannschaft der Imame in Berlin. Passend zu ihrer Einstellung haben sie „Football for Peace“ auf ihre Trikots gedruckt. Nach dem Turnier erhielten die Asylbewerber Fußbälle vom Verein Babelsberg 03. Tobias Paul aus Belzig, der jetzt bei diesem Verein spielt, hat es organisiert. Dort gab es nämlich bis vor kurzem ein Flüchtlingsteam „Welcome United“. Dieses wurde aufgelöst, da es nicht mehr genug Spieler gab. Vielleicht gründet sich ja nun eine neue Mannschaft in Bad Belzig – die Bälle sind zumindest schon einmal vorhanden.

Gespannt warteten nun alle auf das Hertha Maskottchen. Der Sportbeauftragte der evangelischen Sportjugend, Pfarrer Dr. Fellenberg, hat einen guten Draht zur Kapelle im Olympiastadion Berlin, in der vor jedem Hertha Spiel eine Andacht abgehalten wird. Da die Bundesligamannschaft zurzeit noch nicht spielt, war das Maskottchen frei und konnte für das Turnier in Bad Belzig angeworben werden. Besonders die Kinder stürmten sofort auf den großen Bären zu, als der sich tapsig über den Platz bewegte. Vorher hatten sie sich die Zeit mit Spielen, Hüpfburg und Torwandschießen vertrieben und Pommes und Würstchen am Stand von Bernd Schulze aus Verlorenwasser vertilgt. „Herthinho“ kam nicht zur Ruhe wegen der vielen Selfies und Autogramme. Und hatte noch etwas ganz besonderes im Gepäck: Freikarten für ein Hertha Spiel. In diesen Genuss kamen die kräftigsten Torschützen. Mit einer Schussmessanlage wurde die Geschwindigkeit der Schüsse gemessen und jede Mannschaft konnte ihren schussgewaltigsten Spieler küren.

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