Niemegker Konfirmanden gehen dem Tod auf die Spur

Niemegk. Was passiert mit einem Menschen, nachdem er stirbt? Um dieser Frage ganz praktisch auf den Grund zu gehen, machten sich am vorigen Sonnabend fünf Jugendliche aus Niemegk und Zixdorf heute zusammen mit Pfarrer Daniel Geißler auf den Weg nach Brück. Als Exkursion im Rahmen des Konfirmandenunterrichts besuchten sie hier Bestatter Karsten Fries. Bereits zum vierten Mal nahm sich der Bestatter die Zeit um auf Fragen der jungen Leute zu seiner Arbeit Rede und Antwort zu stehen. Bei einem Rundgang erfuhren sie dann, wie Verstorbene mit einem speziellen Auto abgeholt werden, wo und wie diese dann gewaschen und geschminkt werden und die Unterschiede zwischen der Beisetzung in einer Urne oder einem Sarg. Überrascht waren sie zu erfahren, dass auch Tote, die eingeäschert werden, vorher schöngemacht, gewaschen, geschminkt und mitsamt einem Sarg im Krematorium verbrannt werden.

Die Mutigen testen auch, wie es sich anfühlt in einem Sarg zu liegen. „Weich und bequem, aber schon fast zu knapp, wenn man groß ist“. Wie man denn nach der Einäscherung auseinanderhalten kann, wer das mal war? Dazu erfuhren sie, dass bei jeder Feuerbestattung ein nummerierter Schamottstein durch das Krematorium in den Sarg gelegt wird, welcher sich dann auch in der Aschekapsel befindet und eine eindeutige Identifizierung jederzeit möglich macht.

Überraschend war für die Jugendlichen auch zu erfahren, dass alle Urnen aus einem Material gefertigt werden, das sich während der 20 Jahre Liegezeit auf dem Friedhof vollständig auflöst.

In einer abschließenden Runde konnten die Jugendlichen ihre Fragen an den Bestatter richten.

Pfarrer Geißler macht diese Exkursion einmal mit jedem Konfirmandenkurs. „Der Tod ist ein Thema, das jeden im Leben betrifft, das aber trotzdem in unserer Gesellschaft ein großes Tabu darstellt. Kinder und Jugendliche haben Fragen.“ Berichtet der Geistliche. „Jeder wurde schon mit dem Tod in seiner Familie oder im Bekanntenkreis konfrontiert, aber es wird kaum im Elternhaus mit Ihnen darüber geredet. Häufig weil auch die Eltern bei dem Thema unsicher sind. Ich finde es wichtig das Thema nicht nur theoretisch zu bearbeiten, sondern ganz praktisch und freue mich sehr, dass sich Herr Fries für uns Zeit nimmt.“

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