Pferde pflegen Trockenrasen an der Borner Mühle

Borne. Seit kurzem stehen auf den naturschutzfachlich wertvollen Trockenrasenbeständen am Mühlenberg bei Borne die Pferde von Tina König. Der ortsansässige Schäfer ist in den Ruhestand gegangen und so wurde nach neuen Möglichkeiten gesucht. Tina König betreibt einen kleinen Reiterhof in Borne. Sie bietet neben Ausritten in die Natur auch heilpädagogisches Reiten an, sowie Begegnungen mit dem Pferd für Menschen mit Einschränkungen. Als sie vom Renteneintritt des Schäfers erfuhr, informierte sie sich über die Eigentumsverhältnisse und fand schnell heraus, dass die Flächen einem Borner Landwirt gehören. Gleichzeitig hatte sich aber auch schon die Naturwacht gekümmert. So kam es recht schnell zu einem gemeinsamen Treffen und der Übereinkunft, dass man die Wiesen mit ihren Pferden beweiden kann. Dazu wurden diese kürzlich eingezäunt. Die Übereinkunft gilt unbefristet. Alle Beteiligten wollen jetzt über ein Jahr schauen, wie es funktioniert. Inzwischen hat Tina König auch störendes Nebengehölz wie wuchernde Brombeeren entfernt. Da die Pferde von Frühjahr bis Herbst ständig auf den Wiesen stehen, sind sie auch ein Hingucker für Touristen und Besucher, besonders natürlich für Kinder. Diese wollen die Pferde natürlich auch gern füttern. „Aber nicht alles ist gut für die Pferde“, so Tina König in einem Telefonat mit der BRAWO. Deshalb habe sie und ihre Mitarbeiter extra eine Futterbox angebracht. Dort können Besucher hineinlegen, was für die Pferde gedacht ist. So wird verhindert, dass es etwas Schädliches für die Tiere gibt.

Die Naturwacht informiert über die Pflanzen, die dort wachsen und über den Schutzbedarf.

Der Mühlenberg bei Borne gehört zum Natura 2000-Gebiet „Flämingrummeln und Trockenkuppen“ und beheimatet einen isolierten Trockenrasen-Restbestand inmitten einer ackerbaulich geprägten Landschaft im Naturpark Hoher Fläming. Hier blühen noch Berg-Haarstrang, Kartäuser-Nelke und Echtes Labkraut, die sonst nur noch selten in unserer Landschaft anzutreffen sind. Die Pflanzen sind Teil einer Kulturlandschaft, die es in der Form heute kaum noch gibt. Denn Trockenrasen sind durch regelmäßige Beweidung – meist mit Schafen – oder durch Mahd entstanden und wurden so über Jahrhunderte durch Nutzung offengehalten.

„Auch auf dem Mühlenberg konnten noch bis vor Kurzem Schafe bei der Landschaftspflege beobachtet werden“, informiert die Naturwacht in einer Pressemitteilung. Nachdem der ortsansässige Schäfer in den Ruhestand gegangen ist, haben Mitarbeiter des Projektes „Unser Naturerbe schützen – Zusammen für Natura 2000 in Brandenburg“ der Stiftung NaturSchutzFonds Brandenburg nun in Abstimmung mit den Flächeneigentümern und der Verwaltung des Naturparks Hoher Fläming mit Tina König eine neue Nutzerin gewonnen.  Da vor Ort keine Schäfer mehr aktiv sind, werden in Zukunft nicht Schafe, sondern Pferde den Borner Mühlenberg in mehreren Teilflächen nach und nach abgrasen. Das Stiftungsprojekt „LIFE Trockenrasen“  hat hierfür den Bau eines Zaunes unterstützt. Der Zaun kann für die jährlichen Festveranstaltungen auf der Wiese in Teilen abgebaut werden.

Das Schutzgebiets-Netz Natura 2000 dient dem Erhalt von Lebensräumen und Arten innerhalb der Europäischen Union. Es umfasst rund 27.000 Gebiete. In Brandenburg zählen etwa 600 Gebiete zu diesem Netz und erstrecken sich etwa über ein Viertel der Landesfläche. In dem Projekt „Unser Naturerbe schützen – Zusammen für Natura 2000 in Brandenburg“ wollen die Ranger der Naturwacht und ein Projektteam der Stiftung die Umsetzung konkreter Naturschutzmaßnahmen vorbereiten. Die vorgesehenen Naturschutzmaßnahmen basieren auf den Ergebnissen der vorangegangenen Natura 2000-Managementplanung in den Gebieten. Weitere Informationen finden Sie unter: www.natura2000-brandenburg.de

 

Das Projekt LIFE Trockenrasen

Die Stiftung NaturSchutzFonds Brandenburg realisiert gemeinsam mit dem Botanischen Garten der Universität Potsdam und der NABU-Stiftung Nationales Naturerbe von 2019 bis 2026 das Projekt „LIFE Trockenrasen“. Mit dem Projekt werden wertvolle Trockenlebensräume im Land Brandenburg geschützt, erhalten und wiederhergestellt. Es wird aus Mitteln der Europäischen Kommission und der Stiftung NaturSchutzFonds Brandenburg finanziert. Mehr unter www.life-trockenrasen.de

 

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