Kandidaten für den diesjährigen Fläminginitiativpreis

Wiesenburg. Für den diesjährigen Fläming-Initiativ-Preis mussten die Vorbereitungsgruppe aus neun Bewerbungen vier Finalisten auswählen. Die Entscheidung fiel nicht leicht, aber nun stehen sie fest. Am 24.10. findet die diesjährige Mitmach-Konferenz in der Wiesenburger Kunsthalle statt. Von 09:30 Uhr bis 18:30 Uhr kann über die Zukunft unserer Region in verschiedenen Arbeitsgruppen diskutiert und auch Initiativen ins Leben gerufen werden. Und natürlich können alle über den diesjährigen Preisträger abstimmen. Ausgewählt wurden das Festival für Freunde, Dahnsdorf, der Naturparkverein Hoher Fläming e.V. in Raben, der Verein zur Förderung des ökologischen Landbaus und der Landschaftspflege (OeLaLa) e.V. in Reetz und Fläming Bewegt und der Fläming Kanal.

Naturparkverein Hoher Fläming e. V.

Seit 1997 betreibt der Naturparkverein das Naturparkzentrum Hoher Fläming in der Alten Brennerei Raben. Im ersten Jahr kamen knapp 7.000 Gäste, die dort eine Touristeninformation und eine kleine Verkaufsausstellung regionaler Produkte vorfanden. In den folgenden Jahren hat der Verein das Angebot im Naturparkzentrum beständig erweitert.

Heute erwartet den Gast dort eine vom Deutschen Tourismusverband zertifizierte professionelle Tourist-Info mit Service Q-Siegel, eine 200qm große Erlebnisausstellung zum Naturpark (die 2020 komplett überarbeitet wurde und demnächst wiedereröffnet wird), ein Fahrradverleih, ein Verleih von Fahrzeugen für Menschen mit Behinderungen, eine Umweltbildungswerkstatt (die von bis zu 3.000 Kindern/Jahr genutzt wird) , ein großer Garten der Sinne mit Streuobstwiese, Land-Art-Bank sowie Themenbeeten und ein großes Veranstaltungsangebot (Samentauschbörse, Tomatentag, Pflanzentauschbörse, Apfeltage, Weihnachtsmarkt u.v.m.) durch diese Angebotserweiterung stiegen die Besucherzahlen auf 23.000 im Jahr 2019. Der Naturparkverein hat viele Initiativen gestartet.

Der Internationale Kunstwanderweg Hoher Fläming

Der Naturparkverein hat sich auf die Fahnen geschrieben, den sanften Tourismus im Naturpark zu fördern. Die Idee, einen Wanderweg zwischen Bad Belzig und Wiesenburg mit Kunstwerken zu versehen, um so Natur- und Kulturliebhaber anzusprechen, hat der Verein in Kooperation mit den beiden Kommunen und interessierten Einwohner/innen und Künstlerinnen ab 2005 sukzessive Realität werden lassen. 2007 fand ein bundesweiter Wettbewerb statt, bei dem zehn Kunstwerke auf einer Nordroute zwischen den Bahnhöfen Wiesenburg und Bad Belzig realisiert wurden. 2010 entstanden anlässlich des 850jährigen Jubiläums der Besiedlung des Flämings durch Menschen aus Flandern auf einer Südroute im Rahmen eines deutsch-belgischen Wettbewerbs zwölf weitere Kunstwerke. Im gleichen Jahr komplettierten zwei Kunstwerke auf einer Querverbindung das System des Kunstwanderwegs. Gastronomen sowohl auf der Nord- als auch der Südroute berichten von 30 bis 40 Prozent mehr Gästen und Umsatz seit der Eröffnung der jeweiligen Route.

Arten- und Biotopschutz/Landschaftspflege

Auch ganz praktisch versucht der Verein, den Naturpark attraktiver zu gestalten. 2003 renaturierte der Verein drei Kleingewässer zwischen Klein Marzehns und Groß Marzehns, die zu verlanden drohten. 2012 wurden vier weitere Teiche bei Garrey und Zixdorf entschlammt. Seit 1999 übernimmt der Verein ausgediente Transformatorenhäuschen in den Flämingdörfern und baut sie als Nistquartiere für Schleiereulen, Turmfalken, Steinkäuze, Fledermäuse und andere Gebäudebrüter um. 28 Trafotürme konnten vor dem Abriss gerettet werden. Über 230 Schleiereulen hatten hier ihre Kinderstube!

2015 baute der Verein eine 900 Meter lange Amphibienleiteinrichtung mit neun Straßentunneln bei Rottstock. Bis zu 15.000 Amphibien kreuzen dort jedes Jahr nunmehr gefahrlos die Bundestraße. 2015 übernahm der Verein die Funktion des Landschaftspflegeverbandes für den Naturpark. Seitdem wird ein Flächenpool aufgebaut, der Maßnahmen umfasst, die als Ausgleichs- oder Ersatzmaßnahmen umgesetzt werden können. Entsiegelungen nicht mehr benötigter Gebäudeflächen, Baumpflanzungen, Umwandlung von Ackerland in Grünland, Blühstreifen oder Moorenaturierungen können seitdem an Investoren als Ersatz für ihre Baumaßnahmen vermittelt werden.

„Verein zur Förderung des ökologischen Landbaus und der Landschaftspflege (OeLaLa) in Reetz e.V.„

Seit der Gründung des Vereins im Jahre 2008 leistet dieser einen herausragenden Beitrag für eine kooperative und nachhaltige Entwicklung in Reetz, der Gemeinde Wiesenburg/Mark mit einer weiteren Ausstrahlung auf die Region.

Durch das große Engagement der Vereinsmitglieder konnte eine Vielzahl von Projekten und Einzelaktivitäten angeschoben und erfolgreich verwirklicht werden. Dafür nutzte der Verein die Eigenmittel seiner Mitglieder, eingeworbene Spenden und durfte Fördermittel in Anspruch nehmen. OeLaLa setzt sich für eine ökologische Landschaftsnutzung ein. Zu diesem Zweck hat der Verein 20,7 Hektar Ackerland am Dorfrand erworben und an einen Biobauern der Region verpachtet.

Ein Schwerpunkt ist die Landschaftspflege um Reetz, d.h. naturtypische Biotope wiederherzustellen und zu pflegen. Weiterhin nutzt OeLaLa das Ökozentrum des Sensthofes für ökologische Bildungsarbeit mit Schulklassen.

Auf dem Kongress des Nachhaltigkeitsrates der Bundesregierung gehörte die „OeLaLa Naturinsel“ zu den ausgezeichneten Projekten. Ein sichtbares und in die Zukunft weisendes Ergebnis ist die neue Obstbaumallee. Eine Auswahl der Aktivitäten entnehmen sie bitte dem Anhang.

Gegründet wurde der Verein am 01.03.2008. Die Mitgliederzahl wächst stetig, derzeit sind es 78. Das OELALA-Land erhielt die europäische Ökozertifizierung. Jährlich finden Ökologische Wochen für Schulklassen aus Berlin statt. Im OeLaLa Garten haben Schüler der Beerwinkel-Grundschule ein Lavendelfeld gepflanzt.

Mehrmals jährlich gibt es am Standort in Reetz Aktionswochenenden der Mitglieder. Dabei wird entrümpelt, aber auch neu errichtet. Es wurden drei Rastplätze für Wanderer angelegt, Pflanzaktionen durchgeführt, Nistplätze gebaut. Zusätzlich gibt es einen 1,5 Kilometer langen Lehrpfad mit einem Rastplatz aus Stein. Im Rahmen einer Ausgleichsmaßnahme (finanziert vom Straßenbetrieb für Straßenwesen Potsdam) wurden von der Flächenagentur Brandenburg GmbH Bäume und Hecken gepflanzt. Es entstand rechts und links des Feldweges eine Obstbaumallee auf 100 Meter Länge mit verschiedenen Apfel- und Birnensorten. Des Weiteren wurden auf einer Gesamtlänge von 2921 Metern Heckenstreifen mit versetzten Einzelbäumen in einer Tiefe von 10 bis 14 Metern gepflanzt.

Alljährlich freuen sich auch die Reetzer aus das traditionelle Musikfestival Reetzival mit Schülerbands aus Berlin und der Region. Der Verein hat mit Mittel des EU-Agrarfonds und des Landes Brandenburg einen Teil des Sensthof-Nordflügels zu eigenen Räumen ausgebaut. Dort befinden sich ein Seminarraum und ein Wohn-Büro. Der Verein unterstützt die jährliche  Ökofilmtour des Landes Brandenburg und beteiligt sich aktiv an Bürgerinitiativen, Aktionen am Ort und unterstützt andere ortsansässiger Vereine wie Frauenchor, Kirchenverein, Pro Reetz e.V., Taiji-Sportgruppe.  Jährlich zu Grünen Woche nimmt der Verein  an der Demonstration „Wir haben es satt – Bauernhöfe statt Agrarindustrie“ teil.

Fläming Kanal & Fläming bewegt

Der FLÄMING KANAL auf YouTube und das Web-TV FLÄMING BEWEGT sind zwei Projekte des Videostudios Mal’s Scheune – Studio Wiesenburg aus und für die Region Hoher Fläming.

Sowohl der FLÄMING KANAL als auch FLÄMING BEWEGT eignen sich ideal für touristisches Marketing und das Vermitteln von Informationen an Unternehmen, Investoren und alle interessierten Bürgerinnen und Bürger. Sie stellen Landschaft, Kultur, soziales Leben und touristische Angebote in der Region dar.

Die Videoclips des FLÄMING KANAL sind dazu da, in die Homepages der dargestellten Projekte eingebunden zu werden. Die Filme dienen sowohl dazu, die Initiativen und Aktivitäten im Hohen Fläming vorzustellen, als auch eine Verbindung und Vernetzung für die Region und ihre Außendarstellung zu schaffen. Die Bündelung in einem eigenen Kanal erhöht die Wahrnehmung bei Zielgruppen, die nicht direkt suchen, sondern auf dem Kanal stöbern.

Auf FLÄMING BEWEGT werden die Themen vertieft. Der an ein Fernsehprogramm gewöhnte Zuschauer kann rund um die Uhr einfach einschalten und sich über die vielfältigen Angebote in der Region informieren oder Live-Konzerte genießen.

Momentan gibt es auf dem FLÄMING KANAL 57 Videos über die Region Hoher Fläming in einer Playlist. Bis Ende Oktober werden weitere 5 dazukommen, die sich gerade in der Fertigstellung befinden. Außerdem finden sich auf dem FLÄMING KANAL sieben Aufzeichnungen von Gesprächen mit Persönlichkeiten aus dem Hohen Fläming.

FLÄMING BEWEGT sendet zwei einstündige Streams rund um die Uhr:

  • ein Programm mit Live-Musik und
  • ein Regionalprogramm.

Es gab während des Corona-Lockdowns schon ganze Konzerte zu sehen. Im Rahmen der Medienpartnerschaft mit Smart Village Bad Belzig und Wiesenburg sind ab demnächst thematische Sendungen geplant.

Die jeweiligen Streams sind zu sehen auf der Website  www.flaeming-bewegt.de. Aktuelle Informationen sowie Programmankündigungen gibt es außerdem auf der Facebook-Page https://www.facebook.com/flaemingbewegt/. Auf den Kanälen sowie der Social Media Präsenz gibt es momentan ca. 25.000 Clicks monatlich.

Festival Für Freunde e.V. Dahnsdorf

Das Festival Für Freunde ist ein viertägiges Kunst- und Kulturfestival auf dem Hof Dahnsdorf. Der Hof Dahnsdorf ist ein ehemaliges Rittergut in Dahnsdorf, Landkreis Potsdam Mittelmark. Veranstalter*in ist der gemeinnützige Verein „Festival Für Freunde e.V.“  Er läd Künstler*innen aller Genres ein, sich auf dem Gelände mit ihren Werken zu präsentieren und das vielseitige Publikum zu bereichern. Künstler und Künstlergruppen aus den Bereichen Tanz, Theater, Performance, Film, Wissenschaft, Musik und bildender Kunst kommen nach Dahnsdorf, um auf dem Festival ihre Arbeiten zur Schau zu stellen und den Besucher*innen, bestehend aus interessierten Festivalbesucher*innen aller Alters- und Kulturgruppen zu präsentieren und zum aktiven Diskurs zu inspirieren. Man ist sehr darauf bedacht, sowohl regionale Künstler*innen als auch Künstler*innen aus anderen Regionen und Teilen Deutschlands, sowie Europas einzuladen.

2018 wurde die Reihe „AUSBAU OST – Die Brandenburg Reihe“ ins Leben gerufen, um mehr regionale Künstler auf dem Festival präsentieren zu können. Seit dem haben die Veranstalter  50 Prozent des Programmes mit Künstler aus dem Fläming, dem Landkreis Potsdam Mittelmark und dem Land Brandenburg im Programm. Einige Beispiele sind die Künstlerin Eva Galonska aus Bad Belzig, das Kanaltheater Eberswalde und eine Kooperation mit den Kulturfesten im Land Brandenburg, die jedes Jahr einen musikalischen Wettbewerb veranstalten, dessen Sieger wird dann auf das Festival eingeladen.

Die Ziele des Festivals und des Vereins sind die Förderung der Kunst und Kultur im Land Brandenburg und der Volks- und Berufsbildung. Dahnsdorf und der Hof Dahnsdorf fungieren als Veranstaltungsort und als Gastgeber. Das Festival soll weiterhin eine Plattform zum Austausch zwischen Künstler und Künstlerinnen sowie Zuschauer und Zuschauerinnen sein. Es sollen unterschiedliche Menschen zusammen gebracht  und eine Förderung der Bildung im kulturellen Sinne erreicht werden. Die Menschen sollen miteinander und voneinander lernen. Sowohl künstlerisch als auch sozial. Zudem soll das bestehende Netzwerk weiter ausgebaut werden, welches den beteiligten Künstlern und Künstlerinnen und Besuchern zugutekommt und auf welches sie zurückgreifen können.  Ziel ist es, dass das Festival ein offener Dialog zwischen den Menschen ist. Die Vernetzung von regionalen Künstlern und Publikum mit Künstler und Zuschauer aus anderen Regionen und Ländern ist auch eines der Ziele. Das Besondere hierbei ist, dass es im Fläming getan wird, also in der Heimat der regionalen Menschen und nicht andersrum.

Das Festival wird vom Festival Für Freunde e.V. veranstaltet. Der Verein Für Freunde e.V. wurde am 20. April 2014 von sieben Gründungsmitgliedern gegründet und hat aktuell 68 Mitglieder. 2020 konnten mit Hygienekonzept und einem schönen Programm das 8. Festival Für Freunde gefeiert werden. Es kamen ca. 400 Menschen, die sich auf drei Tage verteilten. Es gab 26 Acts an drei Tagen zu sehen. Es wurde ein Programm für jede Generation und jede Kunstrichtung geboten. Dieser Mix und diese Offenheit stehen für das Festival und dies schätzen die Gäste. Das Team besteht aus 50 Menschen, die während des Festivals dort arbeiten. Die Teammitglieder kommen aus der Region und aus anderen Teilen Deutschlands.

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