Groß Briesen. Spannung liegt dieser Tage über Groß Briesen – zumindest über den Gärten von Bernd Willmann und Martin Sehring. Die Männer haben sich dem Wiedehopf verschrieben und erwarten die Ankunft des Vogels aus dem Winterquartier.
“Es ist nicht mehr viel Zeit. Nach dem Storch kommt auch schon der Wiedehopf”, erklärt Willmann.
Vor drei Jahren hat er erstmals einen Wiedehopf zu Gesicht bekommen. Heute ist der 57-Jährige Experte in allen möglichen Wiedehopf-Fragen und versucht, den Vögeln das Brutgeschäft in hiesiger Region schmackhaft zu machen – mit selbst gebauten Nistkästen.
Bis der Prototyp soweit ausgereift war, dass er vom Wiedehopf bezogen wurde, verging einige Zeit. Mittlerweile sind die Fehler der Anfangszeit jedoch ausgemerzt und erste Erfolge dokumentiert.
Damit nicht nur in Groß Briesen dessen markantes “upu pup” zu hören ist, hat Bernd Willmann während des Winters 19 weitere Nistkästen gebaut – unter ökologischen Gesichtspunkten.
Kein einziges Brett wurde dafür gekauft. Stattdessen arbeitete sein Mitstreiter Martin Sehring ihm für das Projekt “Wiedehopf” Holz von Wegwerfpaletten auf. “Wir verbauen auch keine Dachpappe oder Folien”, so Sehrig. “Die Nistkästen sind also komplett biologisch abbaubar”, ergänzt Willmann und erklärt die Größe des Kastens, warum er einen Deckel zum öffnen haben sollte und die Platzierung des Einflugloches.
Im vergangenen Jahr, als er den Wiedehopf zum ersten Mal in seinem Heimatdorf auch hörte, hat Bernd Willmann ein Wiedehopf-Tagebuch angelegt. Darin sind alle wichtigen Beobachtungen, den Wiedehopf betreffend, notiert; aber auch die Orte, an die bereits Nistkästen abgegeben wurden. Zwischen Neuruppin und Rathenow, Krahne und Mörz, Lehnin und Cammer hat der auf der Roten Liste als “gefährdet” eingestufte Wiedehopf Dank des Engagements der Männer ein alternatives Nistangebot erhalten. Sind die 19 neuen Kästen auch erst einmal aufgestellt, werden es insgesamt 33 sein.
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