Juniorranger Hoher Fläming, Alte Badeanstalt Raben

Die Juniorranger der Naturwacht Hoher Fläming

Es ist schon zu merken, dass die Kinder auf den Dörfern enger mit der Natur verbunden sind, als ihre Gleichaltrigen in den Städten. Nicht nur, dass sie mehr an der frischen Luft herumtollen. Nein, sie engagieren sich auch aktiv. Das ist besonders bei den Juniorrangern der Naturwacht zu merken. Derzeit sind in vier Gruppen 30 Kinder und Jugendliche aktiv. Und es gibt sogar eine Warteliste mit derzeit 15 Kindern, wie Marina Czepel bestätigt. Sie kümmert sich um die Juniorranger und bringt ihnen alles bei, was sie wissen müssen. „Insgesamt waren und sind bei mir 85 Jugendliche und Juniorranger, von denen 10 Freiwillige geworden sind“, sagt Marina Czepel stolz.

Begonnen hat alles im September 2004. Damals hatten sich neuen Kinder angemeldet, denen jedoch bald sieben weitere folgten. So gab es anfangs zwei Gruppen mit je sieben Kindern. Aber schon 2005 kamen zwei weitere Gruppen dazu. Inzwischen bestehen im Hohen Fläming vier Gruppen mit jeweils acht Kindern.

In jedem Jahr findet über zwei bis vier Tage ein Camp statt, das immer unter einem anderen Motto steht. Dort beschäftigen sich die Kinder mit den verschiedensten Arbeiten im Bereich Naturschutz. Sie bauen Nistkästen und bringen sie an, sorgen für Biotopschutz und beschäftigen sich mit den Tieren, die in der Region heimisch sind, wie Großtrappe, Bienen und Wolf. Aber auch die Umweltverschmutzung ist ein Thema. Dazu reisten sie 2017 bis an die Nordsee.

Viele der Kinder sind schon seit dem Kindergarten dabei. Auch jetzt gehen die jüngsten Teilnehmer noch nicht in die Schule. Auch Milena Gräfe aus Mützdorf weiß nicht so ganz genau, wann sie angefangen hat. „Ich glaube, da war ich sechs“, erzählt die jetzt 13-Jährige. Yannik Faulhaber aus Grubo ist sozusagen seinem großen Bruder gefolgt. Der erzählte von seinen Erlebnissen, so dass der 14-jährige Yannik auch mitmachen wollte. Und es macht ihnen riesigen Spaß. Vor allem können sie gemeinsam mit ihren Freunden etwas tun, bestätigen beide. Die beiden gehören zur zweitältesten Gruppe.

Immer donnerstags ist Treffpunkt und dann geht es, so es das Wetter erlaubt, in die Natur. Kürzlich haben sich die Juniorranger um die alte Badeanstalt in Raben gekümmert. „Da habe ich als Kind selbst noch bei einer Klassenfahrt gebadet“, erinnert sich Marina Czepel. Zum Baden ist das kleine Gewässer, welches über eine natürliche Quelle gespeist wird, nicht mehr geeignet. Die Rabenener selbst haben diese jahrelang gepflegt. Aber der Zahn der Zeit hat besonders an der alten Mauer genagt. Nun wurden sogenannte Gabionen angelegt, um die Mauer zu stützen.

Aber irgendwer wirft von dort immer wieder Steine in das Gewässer. Diese müssen heraus gesammelt werden, denn sie stören bei der Pflege. Eine Renaturierung hat nicht den gewünschten Erfolg gebracht. „Früher gab es dort große Bestände an verschiedenen Molchen, die jedoch nach der Renaturierung zurückgegangen sind“, erklärt Marina Czepel. Aber wenigstens die Restbestände sollen erhalten werden. Marina Czepel vermutete sie unter den Steinen. So hieß es für die Kinder, Fischerhosen anziehen und ab in den Teich. Dort wurde vorher der Stöpsel gezogen und das Wasser abgelassen. Und Marina Czepel sollte recht behalten.

Die Kinder fanden wirklich eine Vielzahl an Bergmolchen. Wie der Name schon sagt, kommen diese eigentlich nur im Gebirge vor, aber auch der Hohe Fläming hat Bestände. Die Tiere sind gut an ihrem orangefarbigen Bauch zu erkennen. Nun wurden sie in einem Behälter in Sicherheit gebracht, um sie nach den Arbeiten im Frühjahr wieder einsetzen zu können. Dann kommt der Stöpsel wieder hinein und das Becken füllt sich. Denn nur die Steine allein sind nicht genug Frostschutz für die Tiere. Für die Kinder waren die Funde natürlich ein Highlight an diesem Tag.

Dass die Arbeit der Juniorranger anerkannt wird, zeigte sich auf der Mitmachkonferenz im Oktober in Wiesenburg. Dort gewannen sie den erstmals ausgelobten Jugendinitiativpreis.

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Eine Antwort

  1. Die Molche wurden noch am selben Tag wieder eingesetzt.
    Sie suchen sich das Winterquartier selbst.
    Sie wurden nur während der Pflegemaßnahmen kurzzeitig gesichert aufbewahrt.

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