Peggy Schreiber, Tierhilfe Hof Samtschnute e.V.

Peggy Schreiber und der Tierhilfe Hof Samtschnute e.V.

Zwischen Lübnitz und Benken liegt die alte Schäferei Steindorf. Dort ist seit 2015 Peggy Schreiber zu Hause. Sie hat das Areal gekauft, um dort eine Tierhilfe anzusiedeln. Zwei Jahre später wurde der Verein Tierhilfe Hof Samtschnute e.V. gegründet, dem im Moment neun feste Mitglieder angehören. Aber es gibt auch 14 Ehrenamtler, die regelmäßig helfen und keine Vereinsmitglieder sind.

Peggy Schreiber, Tierhilfe Hof Samtschnute e.V.
Peggy Schreiber

Dass Peggy Schreiber sich für Tiere in Not engagieren möchte, stand relativ zeitig fest. Sie stammt aus dem Erzgebirge und ist mit Tieren aufgewachsen. Schon als Jugendliche ist sie in den Tierschutz gegangen. Sie hat sich explizit mit diesem Thema beschäftigt und gesehen: Da gibt es viel Bedarf. Aber erst einmal wurde ein „richtiger“ Beruf gelernt – Bürokauffrau. „Das gereicht mir jetzt als Vereinsvorsitzende zum Vorteil“, schmunzelt sie, denn es ist viel Papierkram zu erledigen. Für das Betreiben der Einrichtung hat Peggy Schreiber dann einen Sachkundenachweis erworben.

In den Fläming kam sie eher durch Zufall. Peggy Schreiber hat viele Auslandseinsätze hinter sich. Unter anderem war sie drei Jahre lang in Griechenland tätig. Bei einem dieser Auslandseinsätze lernte sie die Leiterin des Brücker Kinder- und Jugendhofes Manuka kennen. Dort fand sie nach den Einsätzen eine Anstellung. Beim Erkunden der Region stieß sie auf die halb verfallene Schäferei in Steindorf. Schon mit dem Hintergedanken einer Tierauffangstation kaufte sie das Grundstück. Dass die ganze Aktion aber so groß werden würde, sogar mit eigenem Verein, damit hatte sie nicht gerechnet. Und das Merkwürdige ist, dass der Verein in Berlin und Potsdam mehr bekannt ist, als in unserer Region selbst.

Tierhilfe Hof Samtschnute e.V.

Der Hof ist kein Tierheim im klassischen Sinne. Hier werden vor allem Tiere betreut, die Schicksalsschläge hinter sich haben. „Oft sind es Tiere, die kein zu Hause mehr haben, weil zum Beispiel der Besitzer verstorben ist und die Angehörigen nicht wissen, wohin mit dem Tier“, erklärt Peggy Schreiber. Es kommen wenige Leute zu ihr, die ihr Tier einfach nur „loswerden“ wollen, meist steckt eine Geschichte dahinter. Besonders extrem war es in diesem Jahr mit Hasen und Kaninchen. Diese wurden von den Besitzern oft währen des Lockdowns angeschafft, weil Hund oder Katze zu teuer waren. Dann stellte man fest – es macht mehr Arbeit als gedacht und ist eben kein Hund und keine Katze. „Man schaffte sich Zwerghasen an, die dann doch größer wurden, als erwartet“, so Peggy Schreiber. So musste sie in den Ställen zusätzliche Gehege für die Nager anlegen, einige sind noch unter Quarantäne, bei anderen muss sie schauen, ob sie nicht eventuell trächtig sind. „Wir würden die Nager auch vermitteln“, sagt Peggy Schreiber, „es muss aber ein Außengehege vorhanden sein.“ Darauf legt sie wert.

In diesem Jahr waren Peggy Schreiber und ihre Helfer auch Ersatzeltern für viele Katzenbabys. Das war dieses Jahr extrem, sagt sie. Sie wurde gefragt, ob sie helfen kann und das tat sie natürlich. Etwas schmunzeln musste sie über eine Abgabe. Da hatten Besitzer zwei Jungtiere, einen Kater und eine Katze, und hatten nicht gedacht, dass da schon was passieren kann. Es konnte und Peggy Schreiber betreute schließlich die kleinen Kitten. Da konnten zu ihrer Freude alle in liebevolle Hände vermittelt werden.

Der Tierhilfehof ist nicht auf eine Tierart spezialisiert. Es leben dort Schafe, Kühe, Pferde, Hühner, Katzen und Hunde. Hündin Lulu ist mit 19 Jahren die älteste auf dem Hof, aber Besuchern gegenüber nicht sehr aufgeschlossen. „Die Hündin wurde aus dem Ausland geholt und war dann ein „Wanderpokal“, erzählt Peggy Schreiber. Sie wird ihren Lebensabend in Steindorf verbringen. Hinter ihrer Versorgung steht jedoch ein anderer Verein. So sind es eh meist alte Tiere, die in Steindorf ein letztes Zuhause finden. Oder Tiere mit einem besonderen Schicksal. Wie Chrossy. Sie verlor bei einem Motorradunfall ein Vorderbein und verletzte sich ein Hinterbein schwer. Trotzdem ist sie ein lebensfroher Hund und tobt gern im Garten herum.

Der Hof selbst wird von Peggy Schreiber finanziert. Nicht leicht, sind doch viele der Gebäude eingefallen und stark beschädigt. Als man ihr einen Kostenvoranschlag für ein Scheunendach macht, traf sie fast der Schlag. So wird alles nur Stück für Stück gehen. Das Futter für die Tiere kommt aus privaten Spenden und über Patenschaften. Ebenso die Tierarztkosten, die bei diesen Tieren natürlich immens sind. Deshalb ist die „Samtschnute“ auch immer auf der Suche nach Unterstützung. Nicht nur finanzieller Art. Man kann sich an der Pflege beteiligen, mit den Tieren spazieren gehen. Auch handwerkliche Unterstützung wird gern angenommen.

Weitere Informationen gibt es auf: www.tierhilfehofsamtschnute.de

Oder bei Peggy Schreiber persönlich unter : 01512 488 54 24

Tierhilfe Hof Samtschnute e.V.

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Eine Antwort

  1. Wir haben dort eine Katze von 4 Jahre alt, in Februar ab geholt, war das beste was wir machen konnten, Luzie war erstmal wie Verhaltens gestört, wer weiß was sie alles erlebt hat, wir haben immer wieder den Eindruck gewonnen sie ist dankbar das es ihr jetzt so so gut, wir aber auch, sie gibt uns viel kuschel Zeit und Geborgenheit, wollen sie nicht mehr nissen,

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