Niemegk. Dass Gott einmal für die Erschaffung von Schokolade gedankt wird, ist wohl auch nicht alltäglich in einem Gebet. Pfarrer Daniel Geißler war dies jedoch ein Bedürfnis. Kantor Winfried Kuntz und er selbst bezeichnen sich als „Schokoholiker“. Und so entstand auch die Idee zu einem Schoko-Orgelkonzert.
Sechs Stück Schokolade
Als die beiden mal wieder im Büro saßen und die süße Verführung genossen dachten sie sich: man könnte ja auch mal etwas mit Schokolade machen. Am 17. Dezember fand dann das erste Schokoladenkonzert statt. Jeder der Gäste fand auf seinem Platz ein Tellerchen mit verschiedenen Schokoladensorten. „Zählen Sie nach, es müssen sechst Stück sein“, sagte Daniel Geißler zu Beginn. „Sind es weniger, schauen sie grimmig zum Nachbarn“, schmunzelte er, vielleicht wurde ja schon ein Stückchen gemopst.
Digedags
Zusätzlich gab es für jeden noch ein ganz besonderes Geschenk – ein Mosaikheft. „Die Schokoladenexpedition“ zeigt nicht nur die Abenteuer der Digedags, sondern bietet auch viele Informationen über die Schokolade und ihre Herstellung. Das Geschenk ist ein typisches von Pfarrer Daniel Geißler. Seit er 1982 sein erstes Mosaik gekauft hat, ließ ihn die Sammelleidenschaft nicht mehr los. Auch Kantor Winfried Kuntz profitierte davon. Er bekam ein Heft aus dem Jahr 1972 geschenkt – „Der Sieg mit der Dampforgel“. Etwas anderes als sonst, den normalerweise verschenkt Daniel Geißler sein selbstgemachtes Chiliöl. Aber davon hat Winfried Kuntz inzwischen einen ganzen Schrank voll.
Toblerone
Aber vorher musste der Kantor natürlich arbeiten – nämlich viele schöne Musikinterpretationen zum Thema Schokolade und ihre Länder darbieten. Denn mit dem Konzert begaben sich die Gäste auf eine Reise um den Globus in die Länder, in denen bekannte Schokolade oder Kakao produziert wird. Wie in die Schweiz. Wer kennt nicht die bekannten dreieckigen Schokostückchen „Toblerone“. Jahrelang hieß es, ihre Dreiecksform sei dem ebenso bekannten Schweizer Berg, dem Matterhorn, nachempfunden. Nun haben Historiker mit dieser Legende aufgeräumt. Als die Toblerone 1908 auf dem Markt erschien, sei vom Matterhorn weder auf der Verpackung noch in der Werbung etwas zu sehen gewesen. Erst 1970 hat es der markante Walliser Berg auf die Verpackung geschafft. Alles in allem war die Form ein genialer Einfall. Gesichert ist hingegen, woher der Name Toblerone kommt. Es handelt sich um eine Kombination der Wörter Tobler und Torrone. Torrone ist die italienische Bezeichnung für eine Süßspeise mit Eiweiß, Nüssen oder Mandeln, Honig und Zucker. Die Toblerone enthält Mandel-Nougat. Daniel Geißler erzählte zusätzlich, dass es die erste Schokolade der Schweizer war und deswegen eigentlich Tobler One hieß, irgendwann wurden beide Wörter verbunden. Ob´s stimmt? Egal, lecker war sie auf jeden Fall.
Rund um den Globus
Über Belgien ging es nach Übersee. Indonesien, Brasilien, die Elfenbeinküste und Kolumbien sind bekannt für ihren Kakao Anbau. Passen dazu gab es Orgelstücke mit Rhythmen der Länder. Und zwischendurch lustige Gedichte vom Pfarrer, wie das von der Weihnachtsmaus von James Krüss. Alle Anwesenden waren begeistert und spendeten zum Schluss viel Applaus für Organist und Pfarrer.
Spenden willkommen
Spenden waren auch sonst willkommen. „Wir sammeln gegen Holzwürmer“, so Daniel Geißler mit einem Schmunzeln. Der Hintergrund ist jedoch erst, denn das frische Holz der sanierten Orgel bietet den Würmern einen idealen Lebensraum. Dem soll nun vorgebeugt und das Holz behandelt werden. Etwa 20.000 Euro wird das kosten.
Kirche zu Weihnachten
Schließlich informierte Daniel Geißler noch über die Gottesdienste an den Weihnachtsfeiertagen.
In den Gemeinden des Pfarrbereichs Niemegk wurden am vierten Advent wieder 750 Hefte namens „Besuch für dich – Weihnachten zuhause feiern“ in die Briefkästen verteilt. Das Heft enthält Weihnachtslieder, Gebete und Geschichten. Damit hatten auch die, die Weihnachten zuhause bleiben, die Möglichkeit, für sich selbst einen kleinen Gottesdienst zu feiern. Außerdem enthielt der Brief QR-Codes für den Online-Gottesdienst und den Krippen-Spielfilm der Kinder und Konfirmanden. So musste niemand in traurigen Tagen auf die frohe Botschaft der Hoffnung verzichten.
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