Jeserig/Fläming. Was ist besser als Location für ein Fest geeignet als ein See – wenn man ihn denn hat. Jeserig bei Wiesenburg ist in der glücklichen Lage. Auch wenn die Hitze viele Uferbereiche des Jeseriger Sees trocken gelegt hat, für eine Abkühlung reicht es noch. Und auch die Störche, Pinguine und Flamingos fühlen sich noch wohl. Angefertigt wurden die Holzfiguren von Rentner Ernst Neuendorf. Inzwischen haben die Störche „Zuwachs“ in ihrem Nest bekommen. „Aber nicht stören, die brüten“, schmunzelte Ernst Neuendorf.
So waren Ortsbeirat und Organisatoren froh, nach der Coronapause endlich wieder im Freien feiern zu können.
Und das über drei Tage. Denn das Seefest begann bereits am Freitag in der Kirche. „Heitere Orgel und Anekdoten“ hieß die Veranstaltung mit Kantor Winfried Kuntz. „Und so wie der Titel war es auch“, resümierte Ingrid Weinholz, die sich auch sonst für die Kirche verantwortlich fühlt. Besonders gefallen haben allen die Erläuterungen, die Winfried Kuntz sowohl zu den Musikstücken, als auch zu Orgel und Glocken der Kirche gab. Da erfuhren selbst die Jeseriger noch viel Neues. Kaum einer wusste, dass sie im Besitz einer wirklich alten Glocke sind. Und das nicht von ungefähr früher die Schulen immer in der Nähe der Kirche gebaut wurden. Denn der Lehrer war meist zugleich auch Kantor, und die Schüler mussten in Musik und Religion lernen, die verschiedenen Choräle zu singen. Viele Besucher nahmen das Angebot von Kantor Kuntz an, nach oben zur Orgel zu kommen und sich deren Funktionsweise erklären zu lassen. „Wir möchte weiter in diese Richtung arbeiten, damit die Orgel viel öfter erklingt“, sagte Ingrid Weinholz.
Der Wettergott meinte es am Samstag gut mit den Jeserigern. Angenehme Temperaturen lockten nicht nur die Einwohner selbst, sondern auch Gäste aus anderen Dörfern an. Wie Familie Schächter aus Wollin. Die wollte eigentlich nur bei „Elmar“ aus Görzke ein Eis essen. Nach einem Anruf erfuhren sie jedoch, dass das Eiscafe in Dahlen geschlossen und der Eiswagen in Jeserig auf dem Festplatz steht. Also ging es kurzerhand dorthin zum Eis schlecken. Tochter Enny hat es gefreut, gab es doch auch Kinderschminken und sie konnte sich in einen wunderschönen Schmetterling verwandeln.
Über den Festplatz wirbelte auch Margret Sahr mit ihren Luftballonfiguren. Die Ehefrau von DJ Axel Sahr, der mit seiner Musik das Abendprogramm bestritt, hat sich das Formen der Figuren selbst beigebracht. Wenn ihr Mann spielt, macht sie so den Kindern unentgeltlich eine Freude.
Und für die Kinder wurde einiges geboten. Sie konnten verschiedene Spiele ausprobieren und sich beim Feuer löschen am Holzhaus üben, welches die Freiwillige Feuerwehr Jeserig aufgebaut hatte. Und sich zwischendurch natürlich ein leckeres Eis abholen.
Eltern und Großeltern ließen sich im Festzelt derweil Kaffee und Kuchen schmecken. Es wurde wieder fleißig gebacken. Für die herzhaften gab es natürlich auch etwas vom Grill. Unterhalten wurden alle am Nachmittag vom Duo „Melodie&Rhythmus“. Horst Hildebrand und Horst Bendyk spielten Schlager aus vergangenen Zeiten, was besonders den Älteren gefiel. Die fanden auch die Lautstärke sehr angenehm, so konnten sie sich nebenbei auch unterhalten.
Traditionell endeten die drei tollen Tage mit dem Frühschoppen am Sonntag. Dazu spielte das Jugendblasorchester Wiesenburg, es gab Erbsensuppe und Kegelspaß.
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