Reetz

Bürger planen Reetz

Reetz. Endlich geht es los. Die Reetzer Einwohnerinnen und Einwohner machen sich Gedanken, wie sich ihr Dorf zukünftig entwickeln soll. Die Veranstaltung musste durch Corona mehrfach verschoben werden. Umso größer war das Interesse an der Eröffnungsveranstaltung Ende Oktober. Die Gemeinde Wiesenburg/Mark konnte Fördermittel für zwölf moderierte Veranstaltungen einwerben. Geleitet werden diese von Dr. Regina Bolck vom Architekturbüro civitas.

Das Büro arbeitet bereits seit 1991 im Gemeindebereich und ist seit 1995 auch in Reetz tätig. Schon damals wurden Maßnahmen zur Dorfgestaltung festgelegt und Prioritäten gesetzt. Und Regina Bolck staunte, dass doch schon eine Menge umgesetzt wurde. Aber viele Dinge stehen immer noch auf der Agenda und neue Vorstellungen sind im Laufe der Jahre dazu gekommen.

Die ersten Veranstaltungen dienen vorrangig dazu, festzuhalten, was die Bürger bewegt und was sie sich wünschen. Zum Abschluss soll ein Maßnahmeplan mit Prioritäten entstehen. In den zukünftigen Veranstaltungen werden jeweils einzelne Themen behandelt, die Regina Bolck nach Eröffnung und Ortsbegehung zusammenstellen wird. „Man kann hier einiges bewegen“, meinte auch Bürgermeister Marco Beckendorf. Im Fokus stehe vor allem die Kita. Für Förderungen sei es immer gut, mehrere Nutzungen zu vereinen. Dass es ohne Fördermittel nicht gehen wird, ist allen klar. Aber Marco Beckendorf hat schon bewiesen, dass er in diesem Punkt ein Fuchs ist.

So wurden viele Ideen zusammen getragen. Dabei haben sich zwei Schwerpunkte herauskristallisiert, der Lindenplatz und das Areal um die Kita. In letzterer muss zwingend etwas passieren, schon der Sicherheit wegen. Zu DDR-Zeiten wurde immer wieder gestückelt, um dem Bedarf gerecht zu werden. So reichen die Räume inzwischen vorn und hinten nicht, denn derzeit werden 30 Kinder in der Einrichtung betreut. Und auch die Erzieher wünschen sich einen vernünftigen Speiseraum und ein Büro.

Die Gemeinde hat dafür schon Ideen entwickelt, wie einen Kitaneubau. Dann könnten die vorhandenen Gebäude als Begegnungsstätte für alle Generationen genutzt werden. Für den Jugendclub muss ein neues Domizil gesucht werden. Das Dorfgemeinschaftshaus am Sportplatz wollen die Bürger aber unbedingt erhalten, wenn auch mit einem anderen Grundriss und Platz für mehr Leute. So kam die Idee auf, dort ebenfalls neu zu bauen und eventuell auch eine Kegelbahn zu integrieren. Dort sind die Sportfreunde zwar dabei, einiges zu verändern, das scheint aber keine endgültige Lösung zu sein, denn die Kegelbahn steht zum Teil auf privatem Grund.

Ein ganz wichtiger Punkt für alle ist die Lebensmittelversorgung. Nach Schließung des einzigen Ladens müssen alle mindestens bis Wiesenburg. Die Dorfmitte um den Lindenplatz wäre ideal. Dort steht das alte Feuerwehrgebäude, welches von der Größe her absolut geeignet wäre. Die Kameraden bekommen an ihrem neuen Standort eine zusätzliche Doppelgarage, in der alle Gerätschaften untergebracht werden können. So könnte man das Gebäude für einen Laden, eventuell mit einem kleinen Café nutzen. Da auch der Außenbereich gestaltet werden soll, kann man für die warme Jahreszeit Sitzplätze für eine kleine Außengastronomie schaffen. Außerdem gibt es in der Mitte noch das erste Feuerwehrgebäude und den Schlauchturm. Letzteren haben die Kameraden in Eigeninitiative erst neu bebrettert. Alle sind dafür, dieses Ensemble zu erhalten und dort möglicherweise ein Feuerwehrmuseum, die Heimatstube und eine Toilette einzubauen.

Beim Ortsrundgang zwei Tage später wurden die einzelnen Areale in Augenschein genommen. Dabei wiesen die Bürger auch noch einmal auf Ordnung und Sauberkeit im Ort hin. Ein weiterer wichtiger Hinweis war die Schaffung einer Umgehung für den landwirtschaftlichen Verkehr. Und auch die alte Badeanstalt liegt den Reetzern am Herzen. Während für das Freibad bereits Instandsetzungsarbeiten vorgesehen sind und auch Geld dafür vorhanden ist, braucht der Dorfteich unbedingt schnellstens Hilfe. Er hat zurzeit sehr wenig Wasser, da der Wasserzufluss fehlt. Hier sollte eine Renaturierungskonzept erarbeitet werden, das u.a. ein erneutes Ausbaggern und Uferbereinigung vorsieht und in den Maßnahmeplan des Ortes für 2023 aufgenommen werden sollte.

Die Gedanken der Bürgerinnen und Bürger sind also vielfältig. Für die nächste Veranstaltung wird Regina Bolck alles zusammenfassen und aufarbeiten und den Bürgern Themenvorschläge für die kommenden Veranstaltungen machen. Bis November 2023 ist Zeit, die Maßnahmen zusammenzutragen und Prioritäten zu setzen. Dann ist Bürgermeister Marco Beckendorf gefragt, sich durch Förderrichtlinien zu kämpfen, um möglichst viel für den Ort herauszuholen.

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