Wiesenburg/Mark: Gemeinsam etwas bewegen

Wiesenburg/Mark. Viele Mitglieder der Ortsbeiräte der Gemeinde Wiesenburg/Mark waren der Einladung des Projektteams „Engagiertes Land: Wiesenburg gemeinsam gestalten“ gefolgt.  Gefördert wird das Projekt von der DSEE (Deutsche Stiftung Ehrenamt), durchgeführt vom SAM (Soziale Arbeit Mittelmark). Ziel dieser Veranstaltung war es, sich auszutauschen, Anregungen mitzunehmen und auch Informationen für Unterstützungsmöglichkeiten zu halten.

Ehrenamt ist nicht selbstverständlich. Es bedarf viel Engagement und natürlich auch investierte Zeit. Aber das nehmen die Ortsbeiräte gern in Kauf, denn eines eint sie alle, sie wollen in ihrem Ort etwas bewegen.

Im Hinblick auf die Kommunalwahlen 2024 hatte sich das Kernteam des Projektes bewusste für dieses Format der Veranstaltung entschieden. Schließlich sollten alle jetzt schon darüber nachdenken, wer die Geschicke ihres Dorfes zukünftig lenken soll. „Es wäre fatal, wenn sich gar keiner finden würde, dann ist man angehängt“, sagte Barbara Klembt. Die langjährige Bürgermeisterin erklärte sich bereit, zukünftige und auch jetzige Kommunalvertreter über Rechte und Pflichten eines Ortsbeirates zu informieren.

Die Kommunalvertreter schätzen durchaus das Vertrauen, dass sie von den Einwohnern ihres Ortes bekommen haben. Das bedeutet aber auch, Verantwortung zu übernehmen und sich für die Belange der Bevölkerung einzusetzen. Und da können die meisten auch richtig gute Erfolge nachweisen. Darauf können sie mit Recht stolz sein. „Das nach der Wende so viel geschafft wurde, ist schon bemerkenswert, das war so nicht zu erwarten“, meinte Wiesenburgs Ortsvorsteher Norbert Hesse.

Und die Erfolge können sich sehen lassen. Immerhin gibt es in der Gemeinde 16 Dorfgemeinschaftshäuser, die für alle möglichen öffentlichen, aber auch privaten Veranstaltungen genutzt werden. Besonders erfreulich ist, dass es in der Verwaltung keine Diskussionen gibt, wenn es um Kita oder Feuerwehr geht. Alle, auch die kleinen, Kitas im Gemeindegebiet bestehen nach wie vor, seien sie auch noch so klein. Das motiviert auch Familien aufs Land zu ziehen bzw. wieder zurück zu kommen. Was jedoch alle bemängeln ist, dass die Ortsbeiräte keine Informationen über Zuzügler mehr bekommen, aus Datenschutzgründen. Hier wünscht man sich Abhilfe, um die Neubürger auch entsprechend begrüßen zu können. Reetz hatte dazu vor ein paar Jahren einen Begrüßungsflyer entwickelt, der an die neu Zugezogenen ausgegeben wurde. Diese Aktion scheint eingeschlafen zu sein.

Oft wünschen sich alle mehr Unterstützung aus der Bevölkerung, damit nicht immer dieselben die organisatorischen Aufgaben übernehmen. In Klepzig ist man da einen ungewöhnlichen Weg gegangen. Der Ortsbeirat hatte die Jugendlichen zusammengerufen und sie ins kalte Wasser geworfen – ihr organisiert jetzt das Dorffest, wir sind da, wenn ihr Fragen habt. Und es funktionierte.

Ganz oben auf der Wunschliste aller steht der Wunsch nach Informationen, aber auch Hilfe bei Fördermitteln und deren Beantragung. Ebenso wurde diskutiert, wie man die Bürger am besten erreichen kann. In einigen Orten gibt es Whats App Gruppen, andere verteilen Mitteilungen in die Briefkästen. Nach wie vor werden aber auch noch Aushänge gemacht. Wichtig in allen Orten – es muss mehr getan werden für die Altersgruppe der unter Dreißigjährigen. Die Zusammenarbeit der Orte untereinander funktioniert dagegen sehr gut. Wo es immer noch keine perfekte Lösung gibt, ist die Koordinierung der Termine für größere Veranstaltungen wie zum Beispiel Dorffeste. Da wünschen sich alle ein besseres Informationssystem.

Das Projektteam „Engagiertes Land: Wiesenburg gemeinsam gestalten“ steht gern bei allen Fragen mit Rat und Tat zur Seite. So können Landinventuren begleitet werden, wie kürzlich in Reetzerhütten, Dorfspaziergänge organisiert und weitere Unterstützung gegeben werden. Es gibt auch ein kleines Budget zur Unterstützung von Gemeinschaftsaktivitäten. Bei der DSEE kann eine Mikroförderung bis zu 2.500 Euro beantragt werden. Auch die LAG möchte wieder Kleinprojekte fördern. „Wir hoffen, im Sommer zu wissen, wie es abläuft“, sagte Heiko Bansen.

Das Fazit der Veranstaltung war durchweg positiv. Man hat sich besser kennengelernt und viele Anregungen aus den Gesprächen mitgenommen. Als Dankeschön bekamen alle eine Frühjahrsprimel aus der Gärtnerei Köhler und ein „Nothilfepaket“ mit Kleinigkeiten, die ab und zu fehlen, wenn man für die Bürger unterwegs ist.

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