Naturparkwanderfest: Wandern zum Bahnhof Wiesenburg

Wiesenburg, Wittenberg. Viele Wege führen nach Rom – in diesem Fall zum Wiesenburger Bahnhof. Dort war das Ziel des 16. Naturparkwanderfestes. Für die Wanderfreunde gab es 13 Wandertouren zur Auswahl, zusätzlich wurden zwei Radtouren angeboten. 210 Personen hatten sich angemeldet, wusste Katja Draeger vom Naturparkzentrum. Ein paar Probleme gab es mit dem ÖPNV, einige hatten abgesagt, aber es kamen auch Wanderlustige ohne vorherige Anmeldung.

Von Wittenberg nach Wiesenburg bis Bad Belzig

Martin Senzel führte eine Radtour von Wittenberg nach Wiesenburg/Mark. Teilweise ging es für die Radler den R1 entlang, teilweise nahm Martin Senzel auch andere Wege. So führte die Tour unter anderem über Garrey und schöne Obstbaumalleen entlang. Bei Ankunft hatten die Radfahrer schon 48 Kilometer in den Beinen. „Das spürt man dann schon in den Waden“, so Martin Senzel, denn es waren so einige Höhenmeter zu überwinden. Und 20 Kilometer standen ihnen noch bevor, mussten sie doch noch nach Bad Belzig, um wieder nach Hause zu kommen.

Barfußwandern

Über Neuehütten, die Schlamauer Rummeln und schließlich durch den Park ging es für 26 Personen und einen Hund beim Barfußwandern. Die Tour führte Ulrich Conrad aus Berlin. „Wer öfter barfuß läuft, für den ist so eine Wanderung kein Problem“, erklärte er. Aber es war wohl teilweise doch ganz schön heftig. „Ich liebe ja Buchen, aber diesmal hab ich sie verteufelt“, so Juliane Wittig. Die stachligen Hüllen der Bucheckern waren doch sehr unangenehm an den nackten Füßen.

Für die Gesundheit

Rosi Weber aus Grubo war kurzerhand für die erkrankte Wanderführerin bei der Gesundheitstour eingesprungen. Immerhin waren 14 Leute dabei, die Wanderung ging über die sieben Bögen nach Schlamau. „Da habe wir immer schön nach oben geguckt, um das frische Grün zu bewundern und dann wieder nach unten, das war schon etwas Gymnastik“, schmunzelte Rosi Weber. Außerdem hat sie viel über die Natur erzählt. „Das so aus dem Ärmel“, lachte sie, „ich bin ja von hier.“

Durch Verwaltung und Zukunft

Bürgermeister Marco Beckendorf führte eine Gruppe, meist Senioren, durch Wiesenburg. Die Teilnehmer konnten sich sein Büro ansehen und erfuhren, wie die Arbeit der Verwaltung läuft. Vor allem interessierte die Senioren, was so alles geplant ist und ob sich die hohen Investitionen auch lohnen. Immerhin hat die Gemeinde die Niedrigzinsphase genutzt und viele Immobilien erworben. Die gilt es jetzt zu entwickeln, so Marco Beckendorf. Wichtig sei für ihn, das Zentrum mit Einkaufsmöglichkeit und medizinischer Versorgung zu erhalten. Für den Tourismus ist ein großes Plus, dass die vorhandenen Gastronomiegebäude Eigentum der Gemeinde sind. Die alte Brauerei und das Sozialgebäude der Drahtzieherei interessierten die meisten. Bis dort jedoch etwas entsteht, wird noch einige Zeit vergehen. Aber immerhin ist das Interesse der Medien an Berichterstattungen über Wiesenburg stark gestiegen. Dort wird etwas gemacht, was sonst nur in großen Städten üblich ist. Dafür ist in die rote Villa, die für 1,1 Mio. Euro saniert wurde, mit 75 Prozent Förderung, wieder Leben eingezogen. Auf alle Fälle sind zur Freude der Rentner in den kommenden zwei Jahren keine Steuererhöhungen vorgesehen. Quer durch den Park ging es dann auch für die Senioren zum Bahnhof.

Das Wanderdiplom geht an …

Wie jedes Jahr wurde auch diesmal das Wanderdiplom verliehen. Die Jury hat sich einstimmig für Eveline Vogel entschieden, die von der Auszeichnung völlig überrascht war. In ihrer Funktion als Leiterin der Wirtschaftsförderung des Landkreises hat sie viel für den Wandertourismus getan. „Sie war und ist das prägende Gesicht, wenn es ums Wandern im Fläming geht“, so ihre Nachfolgerin Kristin Helbig. Unter der Mitarbeit von Eveline Vogel wurde das Wanderwegesystem angelegt, sie organisierte dessen Pflege, nahm aktiv an den deutschen Wandertagen teil und ist Gründungsmitglied des Märkischen Wanderbundes. Diese Arbeit setzt sie auch jetzt im „Unruhestand“ fort. „Aber allein geht gar nichts“, so Eveline Vogel sichtlich gerührt in ihren Dankesworten, „es geht nur mit vielen engagierten Partnern.“ Und erwähnt dabei vor allem die Gemeinden des Landkreises.

Ehe alle wieder Richtung Heimat aufbrachen, saßen die meisten noch gemütlich beisammen. Kaffee, Kuchen und Herzhaftes gaben noch einmal Kraft für den Nachhauseweg. Und auch Petrus hatte es an diesem Sonntag besonders gut gemeint.

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