World Ranger Day – Der weltweite Tag für die Ranger in Bad Belzig

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Bad Belzig. „Ranger*innen gibt es weltweit und seit 1991 auch in Brandenburg. Alle verbindet die Aufgabe, Naturschätze zu bewahren und sich für eine intakte Natur einzusetzen.

Der World Ranger Day am 31. Juli ist deshalb ein Tag der Würdigung der weltweiten Gemeinschaft von mehr als 300.000 Rangern und ihres täglichen Einsatzes für den Erhalt und Schutz der Natur. Ausgerufen hat diesen Tag die International Ranger Federation, IRF, bereits 2007.

Die Naturwacht Brandenburg versteht sich als Teil dieser internationalen Ranger-Gemeinschaft. Die Ranger*innen aus Brandenburg beteiligen sich am Welttag der Ranger und klären im Rahmen von Führungen über die Arbeit ihrer Kolleg*innen aus anderen Ländern auf. Sie sammeln zudem Spenden für ein Partnerprojekt in El Salvador.

Der World Ranger Day ist ein Tag der Solidarität, denn die Anforderungen und Arbeitsbedingungen unterscheiden sich von Land zu Land sehr. Mancherorts setzen die hauptamtlichen Naturschützer*innen im Kampf gegen Wilderei, gegen Schmuggel von Elfenbein, gegen illegalen Fang und Schmuggel von Tieren ihr Leben aufs Spiel.

Die International Ranger Federation (IRF) registrierte zwischen 2009 und 2020 weltweit 1175 Todesfälle. Ein Großteil der Opfer stammt aus Afrika (421) und Asien (568). Doch auch in Nord-, Mittel- und Südamerika (63, 18, 58) sowie Europa (33) sterben regelmäßig Rangerinnen und Ranger im Dienst. Es ist davon auszugehen, dass die Dunkelziffer sogar weit höher liegt. Fast jeder zweite Ranger starb laut IRF durch die Hand von Wilderern oder Aufständischen, andere durch zum Teil tragische Arbeitsunfälle.

Insbesondere in den ärmeren Regionen Afrikas und Asiens herrschen schlechte Arbeitsbedingungen. Eine Studie des WWF von 2018 weist als Hauptprobleme viele Überstunden, unregelmäßige Lohnzahlungen sowie mangelhafte oder fehlende Ausrüstung und Versorgung aus. Jeder siebte Ranger in Afrika und Asien wurde im Dienst schon einmal schwer verletzt.“

So kann man es auf der Webseite des Naturschutzfondes nachlesen.

Der World Ranger Day in unserer Region

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Die Streuobstwiese am Lärchenweg

Auch in unserer Region gab es Veranstaltungen an diesem Tag. Helma Kipsch und Marina Czepel, Rangerinnen im Naturpark Hoher Fläming, hatten am vergangenen Sonntag eine kleine Wanderung zu einer Streuobstwiese bei Bad Belzig organisiert.

Das interessierte auch Paulus und Rahel aus Berlin, die derzeit Ferien bei Oma Christiane in Bad Belzig machen. „Ich habe zwei sehr naturverbundene Enkel“, sagte diese und war deshalb immer auf der Suche nach entsprechenden Veranstaltungen in der Umgebung.

Das Interesse der Kinder merkte man deutlich. Selbst Helma Kipsch war erstaunt, wie viel die beiden 7 und 10 jährigen über Pflanzen und Tiere wussten. Schon auf dem Weg vom Parkplatz der Steintherme bis zur Streuobstwiese wurde oft angehalten, um Pflanzen zu bestimmen und Insekten zu beobachten. An der Streuobstwiese wurden alle von Marina Czepel empfangen. Sie erklärte den Teilnehmern, warum gerade Streuobstwiesen so wichtig sind. Dort findet man nämlich wenig bearbeitete, intakte Wiesen, die ein Paradies für Insekten sind. Eine Streuobstwiese hat generell die größte Artenvielfalt.

Vor etwa 2000 Jahren brachten die Römer erste gezüchtete Obstbäume nach Europa. Obstanbau in größerem Stil gab es aber erst ab dem 16. Jahrhundert. Es entstanden immer neue Züchtungen, um mehr Ertrag zu erzielen und sie weniger anfällig für Schädlinge zu machen. So gerieten die alten Sorten oft in Vergessenheit. Seit Jahren werden, oft auch als Ausgleichsmaßnahmen für Bauprojekte, wieder Streuobstwiesen mit alten Obstsorten angelegt.

Den Namen Streuobstwiese gibt es  erst seit 1975. Zur selben Zeit hatte man entdeckt, dass diese ein ganz wichtiger Lebensraum sind. Der Name ist aber auch ein bisschen irreführend. „Die meisten denken, sie heißen so, weil das Obst einfach herunterfällt“, so Marina Czepel:

“Aber eigentlich bekamen sie den Namen, weil sie in der Landschaft verstreut waren.“

Ernten darf laut Gesetz derjenige, dem die Bäume gehören, vom Boden aufsammeln derjenige, dem der Boden gehört – eine etwas komplizierte Regelung, die aber meist nicht so streng ausgelegt wird. Wer nachfragt, auch bei den Flächen, die von der Naturwacht gepflegt werden, darf sich auch Fallobst aufsammeln.

Auf der Wiese durften Rahel und Paulus nun mit einem Kescher auf Insektenjagd gehen. Helma Kipsch hatte diese mitgebracht und ebenso verschließbare Netze, in denen die Insekten kurzzeitig aufbewahrt werden konnten. Nach einem wunderbaren Picknick in der gemähten „Riesenschnecke“ konnten die Kinder mit Hilfe verschiedener Bücher die Insekten bestimmen. Und dabei viel lernen. Hinterher wurden alle Tierchen wieder freigelassen.

Diese Wanderung war wirklich ein Erlebnis. Zugleich zeigte sie, wie vielfältig die Arbeit eines Rangers ist. Im Naturpark Hoher Fläming gibt es fünft Rangerinnen und Ranger. Sie pflegen Areale, achten aber auch darauf, dass sich Wanderer und Besucher im Naturpark richtig verhalten.

 

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