Die Gemeinde Wiesenburg/Mark positioniert sich zu Plänen der Deutschen Bahn

Wiesenburg. Die Gemeinde Wiesenburg/Mark hat sich in einem Positionspapier zu den Plänen der Deutschen Bahn zum Ausbau der RE7 – Strecke in Richtung Dessau geäußert.

Damit soll vor allem politischer Druck auf die Politik und das Land ausgeübt werden. So, wie die Pläne jetzt aussehen, sind sie einfach nicht hinnehmbar. Zeitnah sollen die Bürgermeister aller Orte entlang der RE7-Strecke angeschrieben und um ihre Unterstützung geworben werden.

Anne Eilzer von der Gemeinde Wiesenburg/Mark äußert sich zu dem Papier.

Das folgende Interview ist auch mit Unterstützung einer  Künstlichen Intelligenz entstanden. Aus einer Audiodatei wurde Text und dieser Text wurde durch die Autorin bearbeitet. Ermöglicht wird uns diese effektivere Arbeit durch die Medienanstalt Berlin-Brandenburg (mabb). Alle Artikel, bei denen KIs zum Einsatz kommen, kennzeichnen wir mit “KI” im Artikelbild.

Frage

Was ist Ziel dieses Papiers? Was soll damit speziell  erreicht werden? Was sind so  die Inhalte?

Anne Eilzer

re7,deutsche bahn,bahnhof,wiesenburg,kodorf,zugtaktung,land brandenburg,landkreis potsdam mittelmarkZiel des Papiers ist es tatsächlich, dass wir uns wünschen, dass auch die 30 Minuten Taktung in diesem Bereich ankommt, die ja aktuell in Bad Belzig endet. Für uns als Kommune erschließt sich das einfach nicht. Es wäre nur gerecht, wenn natürlich auch gerade am Wochenende die Anbindung, also für die Anwohner hier vor Ort, aber auch für die touristische Attraktivität, gegeben ist. Der zweite Punkt ist, dass es seit zehn Jahren schon um den Gleisumbau geht, sich die Planung aber den neuen Entwicklungen und Gegebenheiten nicht angepasst hat. Wir sind damit nicht einverstanden. Aus vielerlei Gründen. Erstens haben wir hier die Quartiersentwicklung im Dorf, die einfach überhaupt nicht beachtet wird. Es findet eine Wohnbebauung statt, was auch in der Perspektive mehr Einstiegs- und Ausstiegszahlen bedeutet. Aber aktuell nimmt die Bahn die aktuellen Ausstiegszahlen und deswegen gibt es nur die ganz schmale Lösung. Aus dem Bahnhof Wiesenburg soll ein Haltepunkt werden.

Wenn man sich anschaut wie der demografische Wandel auf dem Land ist, dann ist auch im Rahmen der Barrierefreiheit die Ausbauplanung eine Katastrophe. Lange Wege bis vor zur Bundesstraße, die Schiene passieren und auf der anderen Seite den gleichen Weg wieder zurück. So gelangt man auf das Gleis, welche den Zustieg in den Zug Richtung Berlin ermöglicht. Das ist selbst für Menschen auf gesunden 2 Beinen einfach ein wahnsinnig langer Weg und wir halten das bei Menschen für Beeinträchtigungen für absolut nicht zu machen.

Was noch dahinter steht und eigentlich auch ganz elementar ist, dass sich eine Bahnhofsgenossenschaft gegründet hat mit dem Ziel, die Mindestinfrastruktur am Bahnhof zur Verfügung zu stellen. Vor allem die Toiletten. Die aktuelle Planung sieht vor, dass es die jetzige Zuwegung zu den Gleisen so nicht mehr geben wird. Der Weg wird vielleicht erhalten bleiben, aber der eigentliche Zugang ist für Ankömmlinge am Bahnhof nicht sichtbar. Die gleichen Probleme gelten für einen Bistro-Betreiber. Es wird schwierig dort Nutzer zu finden, die wirtschaftlich dort arbeiten können, wenn man keine Laufkundschaft hat. So kann man auch ein seit 25 Jahren wichtiges ehrenamtliches Engagement negieren.

Was sind  die wesentlichen Ziele? Die kompletten Gleisanlagen an der E7 werden ja ausgebaut, um die Strecke zu bedienen. Das heißt, der Zug wird dann schon in ca. 28 Minuten von Berlin nach Dessau fahren. Für straffe Berufspendler ist das sicherlich in Ordnung. Das Land Brandenburg jedoch möchte gerne die Quartiersentwicklung entlang der Entwicklungsachsen fördern.  Auch die wirtschaftliche Entwicklung spielt dabei eine wichtige Rolle. Und natürlich die Reaktivierung von Bahnhofsgebäuden sollte nicht vernachlässigt werden, unabhängig davon in welchem Eigentum sie sich befinden. Das Ergebnis jedoch, welcher die zahlreichen Umbaumaßnahmen der Gleisanlagen entlang der RE7 mit sich bringt, sind aber schnellere Züge, weniger Halte und da darf schon sachlich hinterfragt werden, wo der der eigentliche Mehrwert für den ländlichen Raum, für die Bevölkerung, für eigentlich alles, was hier entstehen soll, bleibt. Der Bahnhof muss ein Bahnhof sein, der zu diesem Ort passt. Und zu den Menschen hier. Hier erhoffen wir uns vor Allem einen guten Austausch mit dem Ausschuss für Infrastruktur und Landesplanung des Landes Brandenburg. Und im Ergebnis natürlich auch entsprechende Unterstützung.

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Was wird sich dadurch ändern? Wie erreiche ich den Bahnhof? Die 2 km von Wiesenburg, das kriegt man eventuell zu Fuß oder mit dem Fahrrad hin. Von anderen Orten sind es dann schon 4 oder 5 km und noch weiter. Da sind die Leute ja trotzdem wieder aufs Auto angewiesen.

Anne Eilzer

Wir haben in den Stellungnahmen für die Nahverkehrsplanung unsere Wünsche immer wieder beharrlich eingereicht. Und der Landkreis, und das darf man auch so schreiben, hat das wirklich auf dem Schirm und arbeitet daran, dass die Anbindung in Zukunft von der Ortsmitte zum Bahnhof funktioniert und ausgebaut wird. Sicherlich ist auch das Ko Dorf und die Tatsache, dass dort zusätzlich mehr Personen leben, ein schlagendes Argument. Aber das ist ja noch nicht soweit. Aber die Menschen müssen das Angebot, was  geschaffen wird, auch nutzen. Das ist natürlich auch hier auf dem Land ein Problem. Es gab mal eine Konzepterstellung zum Thema On Demand Right Pooling. Das bedeutet bedarfsorientierter ÖPNV, um so Verbindungsmöglichkeiten zum Bahnhof zu schaffen, welche hoffentlich wirtschaftlich gestaltet werden können. Dieses Konzept wird jetzt aktuell vom Landkreis noch mal als Grundlage  für eine Umsetzungsphase genommen. Der Bahnhof war bei der damaligen Konzeptentwicklung einer unserer Points of Interests. Mit autonomem Fahren hat das vordergründig aber erstmal nichts zu tun, vielmehr mit der Lösungsfindung des letzten Kilometers bis zum Bahnhof. Wir hoffen, dass uns hier der Landkreis bedenkt und uns weiterhin in das Projekt einbindet.

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