Drei Turnhallen fehlen im Fläming und Zauche – 2. Sportkonferenz diskutierte die Mangelverwaltung

Bad Belzig. „Zu wenig und mangelnde Sportstätten führen zu weniger Mitgliedern in den Sportvereinen“, dieses Fazit zog der Geschäftsführer des Kreissportbundes (KSB), Thomas Bottke, bei der 2. Sportkonfernz des KSB und des Landkreises Potsdam-Mittelmark am Donnerstagabend, 28.09.23  in Bad Belzig. Die Konferenz für die Region 4, die den Altkreis Belzig umfasst zog rund 20 Teilnehmende aus den Sportvereinen und einen Hauptverwaltungsbeamten an.

Bottkes Schlussfolgerung basierte auf den Mitgliederzahlen. Während sie in der gesamten Region am steigen sind und in Treuenbrietzen rund 23 Prozent der Einwohner Mitglied sind, in Wiesenburg sind es 18,5 Prozent, in Niemegk 17,7 und in Bad Belzig immerhin noch 15,0 Prozent, damit liegen alle über dem Kreis- und Landesdurchschnitt von 14,3 Prozent. Brück rangiert mit 10,8 Prozent am Ende der Skala.

Bottke und auch der Fachdienstleiter Sport beim Landkreis Potsdam-Mittelmark, Jürgen Otto, wissen um die Problematik. In der Planregion stehen 7.406 m² Hallenfläche für den Schulsport zur Verfügung, davon sind allerdings nur 4.242 m² wettkampftauglich. Der tatsächliche Bedarf wird mit 9.542 m² beziffert. „Somit fehlen drei Sporthallen“, sagte Bottke, der als besonders schwerwiegendes Beispiel die Situation in Borkheide nannte. Hier gibt es nur einen Sportraum mit einer Fläche von 150 m², benötigen würde man das Sechsfache. Der Ortsansässige Verein BSV 90 kann keine neuen Abteilungen aufbauen, da Hallen- und Trainingskapazitäten fehlen. Ein Makel den die Gemeinde kennt, man versucht dem entgegenzuwirken, allerdings scheitert ein Bau an Finanzen. Eine Landesförderung wurde sowohl für einen neuen Schulbau als auch eine Turnhalle abgelehnt.

Anders stellt sich die Situation bei den Fußballplätzen dar, hier gibt es rechnerisch einen Überschuss von circa elf Fußballfeldern. Vorhanden sind 185.669 m², gebraucht werden nur 108.918 m“ Spielfläche. Übrigens wird in Brück gerade ein Rasenfußballplatz in Kunstrasen umgewandelt, Kosten knapp eine Million Euro, wobei 700.000 Euro über den Goldenen Plan gefördert werden.

Allgemein bedauert wurde die Abwesenheit der Kommunalpolitiker und der Verwaltungsmitarbeiter aus der Region. Einzig Bad Belzigs Bürgermeister stellte sich der Diskussion. Vertreter aus Wiesenburg, Niemegk, Treuenbrietzen und vor allem Amt Brück fehlten.

Im Rahmen der Konferenz wurden auch weitere Förderprogramme des KSB, auch in Zusammenarbeit mit dem Landkreis vorgestellt. Dazu gehören die „Offene-Jugend-Arbeit“, die Kinderolympiade, die Zusammenarbeit „Kita-Verein“ sowie „Schule-Verein“.

Monique Skupin zeigte den erfolgreichen Weg des FSV Groß Kreutz von einem Einsparten-Fußball-Verein zu einem Familienverein, Folge Mitgliederanstieg von 89 im Jahr 2000 zu heute 444 Mitgliedern und einer zweifachen Auszeichnung mit dem „Goldenen Stern des Sports“.

Übrigens werden auch für die Regionen zwei und drei Sportkonferenzen stattfinden, wie Jürgen Otto sagte.

Interview mit Jürgen Otto

Das folgende Interview ist auch mit Unterstützung von zwei Künstlichen Intelligenzen entstanden. Aus einer Audiodatei wurde Text und aus dem Text ein gut lesbares Interview. Das eigentliche Interview fand selbstverständlich zwischen Menschen statt. Die Endbearbeitung lag bei der Autorin. Ermöglicht wird uns diese effektivere Arbeit durch die Medienanstalt Berlin-Brandenburg (mabb). Alle Artikel, bei denen KIs zum Einsatz kommen, kennzeichnen wir mit “KI” im Artikelbild.

Andreas Koska: Jürgen Otto ist Fachdienstleiter der Abteilung Schülerbeförderung, Kultur und Sport und nimmt an der zweiten Sportkonferenz in Bad Belzig teil. Es ist die zweite Konferenz, wo fand die erste statt und welche Folgerungen wurden daraus gezogen?

Jürgen Otto, Landkreis Potsdam-Mittelmark, Sportkonferenz
Jürgen Otto

Jürgen Otto: Die erste fand im Bereich Teltow, Kleinmachnow, Stahnsdorf statt, also in der Region eins. Da gehörte auch Nuthetal dazu. Dort war eine rege Beteiligung zu verzeichnen, und es waren auch politische Vertreter anwesend. Aus der Region ergeben sich nach wie vor spezifische Probleme, insbesondere Raum- und Hallenprobleme für die Sporttreibenden.

Andreas Koska: Also ähnlich wie hier. Die Sportkonferenzen sind sozusagen ein Ausfluss des Sportentwicklungsplans des Landkreises Potsdam-Mittelmark und werden auch noch woanders stattfinden?

Jürgen Otto: Genau, diese Konferenzen sind eine Fortführung der Sportentwicklungsplanung. Wir nehmen hier spezifische Probleme in den verschiedenen Planregionen erneut auf und versuchen, diese mit der Politik zu diskutieren.

Andreas Koska: Wie sehen Sie das? Es sind aus der Region 4 bis auf den Bad Belziger Bürgermeister Puls ja keine Amtsvertreter oder Gemeindevertreter erschienen. Ist das eher als traurig zu bewerten? Wird der Sport dort nicht ernst genug genommen?

Jürgen Otto: Es ist in der Tat bedauerlich, dass so wenige politische Vertreter hier sind. Immerhin ist der Bürgermeister von Bad Belzig anwesend, da die Konferenz hier stattfindet. Aber es ist schade, dass aus den anderen Bereichen, wie Treuenbrietzen, Niemegk, Brück usw., niemand aus dem politischen Raum teilnimmt.

Andreas Koska: Sehen Sie gerade bei der Sporthallensituation besondere Schwerpunkte, also Punkte, wo es tatsächlich zu eklatanten Missständen kommt, oder wo die Hallenzeiten nicht gewährleistet werden können?

Jürgen Otto: Ein markantes Beispiel ist Borkheide, wo es nur einen Bewegungsraum anstelle einer richtigen Sporthalle gibt. Die Gemeinde kämpft seit einiger Zeit vergeblich um Fördermittel, um eine Sporthalle zu bauen, da sie dies allein nicht stemmen kann. In der Stadt Bad Belzig gibt es ebenfalls Hallen, die dringend renoviert werden müssen. Hier ergeben sich spezifische Probleme bei der Sicherung von Hallenzeiten. Wenn wir an Treuenbrietzen denken, sieht es dort besser aus, sie stehen recht gut da. Zu Niemegk und Wiesenburg kann ich im Moment keine genauen Angaben machen, aber es gibt viele Stellen, an denen es Probleme gibt.

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