Lutherfest in Ragösen

Ragösen. Das Lutherfest gehört in unserer Region zu den Traditionen der Feierlichkeiten zum Reformationstag. In diesem Jahr fand es in Ragösen statt. Und das auch noch im Jahr des 700. Geburtstages des Ortes. Deshalb war auch Ortsvorstehr Ingo Hass sehr stolz, diese Feier mit ausrichten zu dürfen. „Die Kirche hat im Ort immer eine bestimmende Rolle gespielt“, sagte er in seinen Begrüßungsworten zum feierlichen Gottesdienst. Das hat sich bis heute erhalten, denn auf dem Pfarrhof haben die Jugendlichen des Dorfes eine Begegnungsstätte.

Lutherfest,ragösen,kirche,luther wittenberg,veranstaltungAuch auf dem Land vollzog sich die Reformation nach dem Anschlag von Luthers Thesen an die Wittenberger Kirche. Und so stand der von Pfarrerin Dorothea Sitzler-Osíng geleitete Gottesdienst ganz im Sinne von Martin Luther, seiner Gebete, seiner Lieder. „Jeder wahrhaft reuige Mensch habe Anspruch auf vollkommenen Erlass der Schuld, auch ohne Ablassbrief. Allein durch den Glauben gewinnt der Mensch das ewige Leben. Allein aus Gnade vergibt Gott den Menschen“, ist wohl seine wichtigste These.

Aber Luther war auch ein humorvoller Mensch. Das zeigten Pfarrerin Christiane Moldenhauer als Katharina von Bora, Pfarrer Daniel Geißler als Martin Luther und Vikar Johannes Herzer als Gregor von Brück in kleinen Szenen aus Luthers Leben. Dem Paar wurde ihr erstes Kind, Sohn Hans, geboren. Und wie in alle jungen Eltern gab es natürlich Schwierigkeiten. Denn Hans war nicht zu beruhigen. So platzte Ehefrau Katharina gerade in dem Moment mit dem weinenden Hans auf dem Arm herein, als Luther gerade mit Gregor von Brück mit einem Krug Bier auf den Nachwuchs anstieß. Und verlangte „jetzt, sofort“, dass ihr Martin dem Baby die Windeln wechseln sollte. Was Gregor von Brück zu der Aussage verleitete, der Theologe stehe wohl nicht mehr unter der Herrschaft Gottes, sondern unter der seiner Frau.

Die Szenen wurden von den fünf Strophen des Liedes „Ein Schiff, das sich Gemeinde nennt“ begleitet, unterstützt von Annemone Schulze an der Orgel. Darin wird immer wieder darauf hingewiesen, dass ohne die Führung Gottes das Schiff nicht den richtigen Kurs einschlagen kann. Und so fragt sich auch Luther, warum denn das schreiende Baby das Leben der Eltern bestimmt und nicht umgekehrt. Aber auch Jesus ist als kleines Kind zu den Menschen gekommen, nicht wir regieren die Welt, sondern Jesus, und das also auch schon als Baby. „Mein Sohn, gerade erst ein paar Tage alt und schon ein besserer Prediger als sein Vater,“ schmunzelte daraufhin Katharina von Bora.

Lutherfest,ragösen,kirche,luther wittenberg,veranstaltungWer noch mehr über die Geschichte der Reformation in Ragösen erfahren wollte, hatte die Gelegenheit bei einem anschließenden Vortrag von Günther Frantz. Dieser beschäftigt sich seit vielen Jahren hobbymäßig mit der Geschichte der Region und somit auch mit der Ragösener Kirche.

Auf dem Pfarrhof ging es nach dem Gottesdienst hoch her. Zu Beginn stürzten sich alle erst einmal auf den leckeren selbst gebackenen Kuchen. Für die „Herzhaften“ gab es Würstchen vom Grill. Wunderschöne Holzarbeiten hatte Monika Giesa aus Lehnsdorf mitgebracht. Gespannt warteten die vielen Besucher auf die Auftritte der Mittelaltertanzgruppe „Flämurium“. Auf diesen Auftritt wären auch die „Rabenbrüder“ stolz gewesen, tanzte die Gruppe doch zu ihrem Lied. Nicht fehlen durfte der Männerchor aus Ragösen, der in der Scheune Lieder zum Mitsingen präsentierte. So war es ein wirklich angenehmer Nachmittag für alle Anwesenden.

Die Reformation in Ragösen

Der folgende Text wurde mit Unterstützung einer  Künstlichen Intelligenzen (KI) erstellt. Die Endbearbeitung lag bei der Autorin. Ermöglicht wird uns diese effektivere Arbeit durch die Medienanstalt Berlin-Brandenburg (mabb). Alle Artikel, bei denen KIs zum Einsatz kommen, kennzeichnen wir mit “KI” im Artikelbild.

Die Zeit der Reformation war eine bedeutende Phase in der Geschichte Europas, in der sich die Kirche grundlegend veränderte. Auch in der kleinen Kirche Ragösen bei Golzow fand diese Bewegung ihren Einzug.

Die Reformation begann im 16. Jahrhundert als religiöse Erneuerungsbewegung, die von Martin Luther initiiert wurde. Luther kritisierte die Missstände und den Machtmissbrauch innerhalb der katholischen Kirche und forderte eine Rückbesinnung auf die ursprünglichen Lehren des Christentums. Seine Thesen wurden schnell verbreitet und fanden auch in Ragösen Anklang.

In dieser Zeit spielten die Pfarrer eine entscheidende Rolle bei der Umsetzung der reformatorischen Ideen vor Ort. Sie waren nicht nur geistliche Leiter, sondern auch Vermittler zwischen den Gläubigen und den neuen Lehren. In Ragösen hatte der Pfarrer eine besondere Verantwortung, da er die Gemeinde durch diese Zeit des Umbruchs führen musste.

Einer der bekanntesten Pfarrer in Ragösen während der Reformation war Johannes Müller. Er war ein engagierter Anhänger Luthers und setzte sich aktiv für die Verbreitung der reformatorischen Ideen ein. Müller predigte regelmäßig über die neuen Lehren und übersetzte auch Teile der Bibel ins Deutsche, um sie für die Gemeindemitglieder zugänglicher zu machen.

Unter Müllers Führung wurde die Kirche in Ragösen nach und nach reformiert. Die lateinische Messe wurde durch Gottesdienste in deutscher Sprache ersetzt und es wurden neue liturgische Elemente eingeführt. Zudem wurde der Kirchenraum umgestaltet, um den neuen Gottesdienstformen gerecht zu werden.

Die Reformation brachte auch Veränderungen im Alltag der Menschen mit sich. Die Pfarrer spielten eine wichtige Rolle bei der Vermittlung der neuen Lehren und bei der Unterstützung der Gemeindemitglieder in dieser Zeit des Umbruchs. Sie waren Ansprechpartner für Fragen und Sorgen und halfen den Gläubigen, ihren Glauben neu zu verstehen und zu leben.

Die Zeit der Reformation und die Rolle der Pfarrer in Ragösen bei Golzow sind ein Beispiel dafür, wie diese Bewegung auch auf lokaler Ebene große Auswirkungen hatte. Durch das Engagement von Pfarrern wie Johannes Müller konnten die reformatorischen Ideen in der Gemeinde verankert werden und prägten das religiöse Leben bis heute.

Reformation im Amt Belzig – Auszug aus „Aufbruch und unruhige Zeiten“ von Ralf Gebuhr

Im Amt Belzig wurden durch Martin Luther und seine engsten Mitstreiter die kirchlichen Strukturen der Reformation geschaffen. In einem Brief vom 17. Dezember 1529 hatten Luther und sein enger Weggefährte Justus Jonas an den Kurfürsten von Sachsen geschrieben, sie würden aus Belzig immer wieder „durch Schrift und mündlich“ gedrängt, endlich die „Visitation“ (Bestandsaufnahme und Normenkontrolle) vorzunehmen und die kirchlichen Einrichtungen so zu gestalten, wie es Luthers Lehre entsprach. Angesichts dieser persönlichen Kontakte zwischen den Reformatoren aus Wittenberg und Menschen aus Stadt und Amt Belzig ist es nicht unwahrscheinlich, dass Luther seine Anwesenheit in Belzig Anfang des Jahres 1530 nicht nur nutzte, um hier seine Pflichten als Visitator zu erfüllen. Es ist naheliegend, dass der Reformator von der Belziger Gemeinde um eine Predigt in ihrer Kirche gebeten wurde.

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