Schlamau. Bäume auf dem Acker? Diese eigentlich alte Idee gewinnt seit Kurzem wieder neue Freunde, leiden die Betriebe im Fläming doch zunehmend unter zu trockenen oder zu nassen Bedingungen.
In beiden Fällen ergeben Gehölze auf den landwirtschaftlichen Flächen Sinn, da sie einerseits den Feuchtigkeitsabtrag bremsen, aber auch die Versickerung fördern. Junglandwirt Christian Braune hat schon angefangen mit Agroforst (der Fachbegriff für Gehölze auf landwirtschaftlichen Flächen) und berichtet:
„Die Bäume brechen den Wind und erzeugen damit ein Mikroklima, somit verdunstet weniger Wasser, das ist für mich auf jeden Fall von Vorteil“.
Auch wenn sich sein Betrieb in Nuthetal befindet, war er Teilnehmer beim Fläminger Agroforstworkshop, der Anfang Februar in Schlamau stattgefunden hat. Unter der Anleitung von Dr. Philipp Gerhardt und Laura Schridde vom Agroforst Planungsbüro Baumfeldwirtschaft sowie Philipp Paeslack und Malte Cegiolka von der Brücker Baumschule Resilia haben die anwesenden Landwirte ihre Fragen stellen können und erste Planungen für Agroforst auf ihren Flächen machen können.
Die Möglichkeiten sind breit gefächert: von Esskastanien für die Direktvermarktung oder Windschutzsstreifen auf schnellwachsenden Gehölzen oder Obst- und Wertholz werden viele Pläne durchgegangen. Was all diesen Gehölzen gemein ist, dass sie neben den Vorteilen für den Wasserhaushalt auch CO2 binden und der Artenvielfalt dienen, bieten sie doch Kleinsäugern, Vögeln und Insekten Habitat.
Veranstaltet wurde der Workshop von der jungen Initiative Fläminger Dürrebüro. Mitgründerin Svenja Nette erklärt:
„Wir sehen, dass es neue und mutige Lösungen hier im Fläming und anderswo braucht, wenn wir in ein paar Jahrzehnten hier noch Landwirtschaft sehen wollen. Viele Betriebe sind sehr engagiert, um neue Wege zu gehen. Das wollen wir mit Angeboten und Vernetzung unterstützen und sichtbar machen.“
Interessierte können gerne eine Email an info@duerrebuero.de schicken.
(Text und Fotos: Svenja Nette)
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