Familienzentrum Niemegk: Besuch von den LINKEN-Politikerinnen Anke Domscheidt-Berg und Claudia Sprengel

Niemegk. Nach einem Besuch bei der Abfallwirtschaft Potsdam-Mittelmark (APM) wollten sich die Bundestagsabgeordnete der LINKEN, Anke Domscheit-Berg, und die linke Direktkandidatin für den Wahlkreis 18, Claudia Sprengel, sich über das Familienzentrum Niemegk informieren.  Domscheit-Berg interessiert sich für alles, was in ihrem Wahlkreis passiert und insbesondere für die Digitalisierung vor Ort.

Familienzentrum Niemegk, Niemegk, Anke Domscheidt-BergIn einem Tischgespräch informierten Jugendkoordinatorin Anne Kollien und die Leiterin des Familienzentrums,Daniela Geißler, über die Arbeit mit Kindern, Jugendlichen und Familien. Die digitale Welt ist auch bei den Kindern schon Thema. Sie bringen Erfahrungen von zu Hause und auch aus der Schule mit und spielen dabei oft Dinge, die sie in ihrem Alter noch nicht spielen sollten. Da muss man auf alle Fälle etwas tun, zum Beispiel mit Medientrainings, ist auch Daniela Geißler der Meinung.

Interessiert verfolgte Anke Domscheit-Berg den Ausführungen von Anne Kollien. Sie ist als Jugendkoordinatorin auch in den zum Amt gehörenden Dörfern unterwegs. In vielen gibt es Jugendräume, meist in Selbstverwaltung. Das heißt aber, diejenigen, die einen Schlüssel besitzen, müssen mindestens 16 Jahre alt sein. Nun müssen Lösungen her, wie eine Regelung für die jüngeren Kinder getroffen werden kann. Denn der Bedarf zur Nutzung der Räume ist definitiv da. Möglich wäre eine erwachsene Aufsichtsperson. Viele scheuen sich jedoch davor – was ist, wenn etwas passiert. Anke Domscheit-Berg informierte, dass es für das offizielle Ehrenamt eine Haftpflicht gibt. Inzwischen hat Anne Kollien schon einige Projekte realisieren können und auch neue geplant. Wie den Wahl-O-Mat zum Aufkleben, angeboten durch den Landesjugendring. Er ist sozusagen der kleine Bruder des digitalen Wahl-O-Mats und funktioniert analog. Auch ist das Planspiel Kommunalpolitik geplant. Die Verwaltung unterstützt das Projekt, in dem am Ende eine fiktive Stadtverordnetenversammlung nachgespielt wird. Ja, es gäbe schon genug Jugendliche, so Anne Kollien auf Nachfrage, allerdings seien die älteren schwerer zu erreichen, da sie in anderen Orten zur Schule gehen.

„Die Jugendarbeit in Niemegk hat lange brach gelegen“, so Daniela Geißler. Es gibt auch nicht überall Familienzentren, das war eine Initiative des Landkreises Potsdam-Mittelmark. Die Grundidee war, einen Anlaufpunkt für Familien zu schaffen um frühe Hilfe bei Problemen leisten zu können. Anke Domscheit-Berg interessierte sich vor allem für die Finanzierung. In ihrem Heimatort Fürstenberg gibt es solche Einrichtungen nicht. „Es gibt einen Sozialraumvertrag“, so Daniela Geißler, „80 Prozent der Kosten trägt der Landkreis, 20 Prozent die Kommune. Diese stellt auch die Räume kostenfrei zur Verfügung.“ Eine gute Zusammenarbeit gäbe es inzwischen auch mit Hebammen, die zum einen besser auf gesundheitliche Fragen antworten können, aber auch gleich Hinweise auf das Familienzentrum geben können. Seit der Schließung der Geburtenstation in Bad Belzig mussten werdende Eltern nach Alternativen suchen. Sie berichten in Gesprächen, dass sie sich in Wittenberg gut aufgehoben fühlten, während man in Potsdam mit Platzmangel zu kämpfen hatte. Im Familienzentrum ist dann mit Krabbelgruppe und Eltern-Kind-Turnen bestens für den Nachwuchs gesorgt.

Aber es gibt auch andere Veranstaltungen. Die Seniorengruppe trifft sich regelmäßig dort, es gibt Nähkurse und ein Wollcafe. Letzteres machte Anke Domscheit-Berg hellhörig, denn auch sie macht gern Handarbeiten. Vor allem das Guerilla-Stricken hat es ihr angetan und sie zeigte Fotos von Projekten, an denen sie mitgearbeitet hat. Die Idee wurde in Niemegk, aber auch bei Astrid Rabinowitsch aus Wiesenburg sofort aufgenommen.

Daniela Geißler freut sich, dass viele Leute kommen, und etwas anbieten wollen. Demnächst ist ein Kochangebot mit Gabriele Eissenberger aus Garrey geplant. Dabei soll es um ausländische Küche gehen. Das Zusammenleben mit Menschen ausländischer Herkunft sei kein Problem, erklärt sie Anke Domscheit-Berg. Es sind Familien, deren Kinder hier zur Schule gehen und die auch alle schon mal im Familienzentrum waren.

Beim anschließenden Rundgang durch die Räume war in der Werkstatt gerade die Töpfergruppe zugange. Anke Domscheit-Berg ließ sich erklären, was gerade getöpfert wird und natürlich auch, was man schon alles hergestellt hat. Und dachte dabei sicher an die Tassen vom Anfangsgespräch. Diese wurden von Töpfermeisterin Corinna Reinbach extra für das Familienzentrum angefertigt.

Familienzentrum Niemegk, Niemegk, Anke Domscheidt-Berg

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