Bad Belzig, Straße des Friedens

Sandsteinblöcke für das Projekt “Bad Belzig – ein Ort auf der Straße des Friedens” in der Stadt angekommen

Bad Belzig. Die Enttäuschung darüber, dass die Sandsteinblöcke für das Projekt “Bad Belzig – ein Ort auf der Straße des Friedens” in der vergangenen Woche nicht auf dem für sie vorgesehenen Platz abgeladen werden konnten, hat sich bei Gerd Pohl in Freude darüber verwandelt, dass sie sicher in Bad Belzig angekommen sind.

Bis die Außenanlagen rund um das neue soziokulturelle Zentrum hergerichtet sind, werden die vier Sandsteine jetzt auf dem Areal zwischengelagert. Das heißt, einmal noch muss schwere Technik anrücken, um die Steine umzusetzen. Der Grund für die Verzögerung der Gestaltung der Außenanlagen ist eine notwendige Veränderung der Zufahrt auf das Grundstück. Dadurch kamen die Planungen ins Stocken. Jetzt wird davon ausgegangen, dass spätestens Mitte 2022 die Außenanlagen komplett fertig gestellt sind – während das Gebäude im Winter in Nutzung gehen soll. Zufahrt und Parkflächen sollen zuerst gebaut werden.

Doch zurück zu den Sandsteinblöcken, die unter Leitung des Berliner Bildhauers Rudolf Kaltenbach und seiner Lebensgefährtin Silvia Fohrer durch Schüler gestaltet werden sollen. Ein Tieflader und ein Kranfahrzeug beförderten die Giganten nach Bad Belzig. Hier wurde das Abladen von Rudolf Kaltenbach und Silvia Fohrer sowie von Gerd Pohl und Jens Gruska aus Bad Belzig aufmerksam verfolgt.

Als die Sandsteinblöcke abgeladen wurden, blieben Menschen neugierig stehen. Eine Situation, wie sie in den kommenden Monaten sicher noch öfters zu beobachten sein dürfte. Spätestens ab dem Zeitpunkt, wenn Schüler aus hiesigen Schulen die Steine unter Anleitung bearbeiten. Ende September/Anfang Oktober soll das Schülerprojekt starten.

Angeschoben wurde es durch Gerd Pohl, der seit Jahren die Vision und Entwicklung der “Straße des Friedens” verfolgt. In Zusammenarbeit mit dem Belziger Forum e.V., den er als Trägerverein dafür gewinnen konnte, hatte er 2019 auch den Beschluss der Stadtverordnetenversammlung angeregt, dass die Stadt der Charta der “Straße des Friedens” beitritt.

Otto Freundlich, der Vater der “Straße des Friedens”, sah diese als einen Weg der Brüderlichkeit und der menschlichen Solidarität, als ein sichtbares Zeichen für die Abkehr von Krieg und menschlicher Gewalt sowie für das friedliche Zusammenleben der Nationen in Europa. Die Verwirklichung seiner Vision erlebte Freundlich nicht. Nach seiner Verhaftung im französischen Exil wurde er im Konzentrationslager Majdanek durch die Nazis ermordet.

1971 griff der Künstler Leo Kornbrust die Vision wieder auf. Er entwickelte im St. Wendeler Land eine Straße der Skulpturen. “Die er als Hommage an den von ihm verehrten Künstler und als erstes Teilstück einer ‘Straße des Friedens Paris -Moskau’ verstand”, erklärt Gerd Pohl. Kornbrust führte damit die Idee der Friedensstraße, die von der Normandie über Paris bis nach Moskau führen sollte, weiter.

Seinem Beispiel folgten der Maler und Bildhauer Paul Schneider mit der Skulpturenstraße “Steine an der Grenze”, das “Dillinger Stahlbildhauersymposion” und die Berliner Künstler Rudolf Kaltenbach und Silvia Fohrer mit den Symposien “Steine ohne Grenzen”.

Bad Belzig, Straße des Friedens

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