Backofen-Taufe und Burghoffest – Fläming-Markt und 48. Stunden Fläming wieder erfolgreich

Ziesar, Benken. Der Fläming rief und viele Berliner, Potsdamer und Mittelmärker kamen. An dem Wochenende 09. und 10. September 2023 fand der 19. Fläming-Markt in Ziesar statt. Der Markt ist der Höhepunkt und das Hauptziel der 48 Stunden-Fläming Aktion.

In diesem Jahr starteten am Bahnhof Wiesenburg halbstündlich zwölf Busse zu einer Rundreise. Diese führte von Wiesenburg über Reetz, Görzke, Rottstock und Buckau nach Ziesar und von dort zurück über Benken, Schmerwitz und Schlamau zum Wiesenburger Bahnhof. Bei dieser kostenfreien Rundfahrt konnte man unterwegs aussteigen und die Angebote in den Dörfern wahrnehmen. So luden Kirchen, Museen und Gaststätten ein. Ob Kerzenzieherei oder Obstbrennerei, ob Dorfkirche oder Töpferwerkstatt, ob Kunstausstellung oder Heimatmuseum, die Fahrgäste und Besucher hatten die Qual der Wahl.

Backofentaufe in Benken

Am Sonntag war sicherlich die Backofentaufe in Benken der Höhepunkt. Die ehemalige Ortsvorsteherin, immerhin stand sie 30 Jahre dem Dorf vor, Rita Neumann hatte ihren Hof geöffnet. Dort hatte sie einen Backofen wieder aufbauen lassen. Der Vorsitzende des Backofenvereins aus Emstal, Udo Wernitz half bei der Einweihung. Der gelernte Bäcker, heute Landtagsabgeordnete, heizte den Ofen an und buk gemeinsam mit Helfern frische Brote. Rund 45 Minuten mussten die Laibe im Ofen ausbaken, bevor sie, noch heiß, reißenden Absatz fanden.

Rund um den Hof war ein kleiner Trödelmarkt aufgebaut, Spinnerinnen aus Tremsdorf zeigte ihre Fertigkeiten, es gab musikalische Darbietungen, und Gabi Sußdorf zeigte ihre Seifen und Cremes, die jeder bei ihren Seminaren auch selbst herstellen kann. Rita Neumann wurde an diesem Tag von der Landfrauengruppe Wiesenburg unterstützt. Die erst vor kurzem gegründete Gruppe nutzte den Tag um sich vorzustellen. Kein Wunder also, dass das ehemalige Landesvorstandsmitglied der brandenburgischen Landfrauen, Sylvia Herrmann, freudig begrüßt wurde.

Interview Rita Neumann zum Backofenfest in Benken

Das und die folgenden Interviews sind auch mit Unterstützung von zwei Künstlichen Intelligenzen entstanden. Aus einer Audiodatei wurde Text und aus dem Text ein gut lesbares Interview. Das eigentliche Interview fand selbstverständlich zwischen Menschen statt. Die Endbearbeitung lag beim Autor. Ermöglicht wird uns diese effektivere Arbeit durch die Medienanstalt Berlin-Brandenburg (mabb). Alle Artikel, bei denen KIs zum Einsatz kommen, kennzeichnen wir mit “KI” im Artikelbild.

Andreas Koska: Guten Tag, ich bin Andreas Koska, und heute habe ich das Vergnügen, Rita Neumann hier bei uns zu haben. Rita war 30 Jahre lang Ortsvorsteherin in Benken und hat insgesamt 54 Jahre Kommunalpolitik betrieben. Und jetzt ist sie hier und kann immer noch nicht loslassen. Der Backofen ist angeheizt und restauriert, und heute wird gebacken. Rita, erzähl uns, warum machst du das?

Rita Neumann: Guten Tag, Andreas. Ich mache das, weil ich einfach gerne etwas für andere tue. Ich möchte, dass die Leute sich freuen, Spaß haben und an die Vergangenheit erinnert werden. Deshalb haben wir hier auf dem Hof alles schön beschildert – vom Schweinestall über den Pferdestall bis zur Häckselkammer und dem Kuhstall. Es gibt auch eine Ausstellung darüber, wie das Schlachten früher funktioniert hat, mit alter Technik und Erinnerungen an die Landwirtschaft von gestern und heute. Nachher werde ich auch noch ein paar Worte dazu sagen. Im Herbst des vergangenen Jahres haben wir hier in Wiesenburg eine Landfrauengruppe gegründet, und wir sind sieben Gründungsmitglieder. Heute sind wir alle hier und wollen gemeinsam einige gemütliche Stunden verbringen.

Andreas Koska: Es ist offensichtlich, dass der Zuspruch groß ist und die Leute kommen. Auf dem Parkplatz ist kaum noch Platz für ein Auto. Das bedeutet, dass dein Konzept gut angenommen wurde, und du kannst dich auf einen schönen Tag freuen.

Rita Neumann: Ja, das freut mich sehr. Du weißt ja, Neumann bürgt für Qualität.

Andreas Koska: Das klingt großartig. Ein schönes Schlusswort. Dankeschön, liebe Rita.

Impressionen vom Backofenfest in Benken

Der Fläming-Markt in Ziesar

Auch auf dem Fläming-Markt konnte man auf Landfrauen treffen, hier wurden bei großer Hitze Kartoffelpuffer ausgebacken. Hinter dem Stand sah man die Frauen fleißig Kartoffeln schälen und am Stand selbst die knusprigen Leckereien herstellen.

Die Schlange der Kunden nahm vor allem am Samstag nicht ab. „Wir freuen uns, der Besuch ist gut und auch der Transport klappt ausgezeichnet“, sagte der Geschäftsführer der Lokalen Aktionsgruppe Fläming-Havel (LAG), Heiko Bansen. Die LAG ist Veranstalter des Marktes und wurde in diesem Jahr von der Stadt Ziesar als Ausrichter unterstützt.

Der Markt selbst wurde vom Landrat Marko Köhler, Amtsdirektor Carsten Gericke und ehrenamtlichen Bürgermeister René Mertens eröffnet. Flankiert wurde die Männerriege von der Fläming-Königin Dörte Breidenbach und der Genthiner Kartoffelkönigin Nicole Dittler. Beide luden die Gäste in ihre Region ein. Ziesar, das in diesem Jahr 1075 Jahre alt wurde, zeigte sich als guter Gastgeber. Die Stadt samt Bischofsresidenz am westlichen Ende Brandenburgs grenzt an Sachsen-Anhalt, weshalb auch der Genthiner Bürgermeister samt Kartoffelkönigin angereist war. Sogar einige Landespolitiker wurden unter den Besuchern gesehen, so der Bündnisgrüner Landtagsabgeordnete Thomas von Gizycki.

Interview mit Heiko Bansen, Geschäftsführer der LAG Fläming-Havel

Andreas Koska: Guten Tag, Herr Bansen. Vielen Dank, dass Sie sich die Zeit für dieses Gespräch nehmen. Die 48 Stunden Fläming-Aktion und der 19. Fläming-Markt scheinen gut gestartet zu sein. Wie ist Ihr bisheriger Eindruck?

Heiko Bansen: Guten Tag, Herr Koska. Ja, bisher bin ich sehr zufrieden. Der Zugverkehr nach Wiesenburg hat gut funktioniert, die Busse sind voll dorthin gestartet, und trotz der großen Hitze haben wir einen gut gefüllten Burghof hier. Die Leute sind entspannt und genießen die Blasmusik des Musikvereins Ziesar.

Andreas Koska: Das klingt großartig. Wenn Sie den Besuchern einen Tipp geben würden, an welcher Haltestelle sie unbedingt aus dem Bus steigen sollten, um etwas ganz Besonderes zu erleben, was würden Sie empfehlen?

Heiko Bansen: Ein Tipp von mir ist definitiv die Kerzenzieherei in Reetzerhütten. Das ist ein wirklich einzigartiges Erlebnis. Und für diejenigen, die am Sonntag unterwegs sind, lade ich sie ein, zu den Landfrauen nach Benken zu gehen, um den alten Backofen in Aktion zu sehen. Das ist auch eine besondere Attraktion.

Andreas Koska: Das klingt interessant, vor allem der Backofen in Benken. Ich werde sicherlich vorbeischauen. Sind Sie auch mit der Resonanz auf den Agenda 21-Preis zufrieden? Insbesondere mit den Gewinnern?

Heiko Bansen: Die Jury hat ihre Entscheidung getroffen, und ich bin sehr zufrieden mit den Ergebnissen. Alle nominierten Initiativen verdienen Lob, und es hat mich besonders gefreut zu sehen, dass viele Projekte einen Bezug zur Jugend haben. Besonders erwähnenswert ist, dass die Kita aus Michendorf den ersten Preis gewonnen hat.

Andreas Koska: Vielen Dank für Ihre Antworten, Herr Bansen. Ich wünsche Ihnen weiterhin viel Erfolg bei der 48 Stunden Aktion und dem Fläming-Markt.

Heiko Bansen: Vielen Dank, Herr Koska. Es war mir eine Freude, mit Ihnen zu sprechen.

An den Ständen konnte man Kunsthandwerk bewundern, die Naturwacht und der Naturpark präsentierten sich ebenso wie der Tourismusverein Zauche-Fläming. Dessen Vorsitzender, Andreas Kreibich, musste interessierten Besuchern den Ursprung der inzwischen fast vergessenen Landschaftsbezeichnung „Zauche“ erläutern. Die Arbeitsgemeinschaft „Dörfer mit historischem Stadtkern“ war ebenso vertreten wie der Tourismusverband Fläming, hier ebenfalls mit dem Geschäftsführer, Daniel Sebastian Menzel.

Pilze kennen und lieben

Interview mit dem Pilzsachverständigen Jürgen Neuendorf

Andreas Koska: Guten Tag, ich bin Andreas Koska, und heute haben wir Jürgen Neuendorf hier bei uns, Mitglied des NABU und Pilzexperte. Jürgen, vielen Dank, dass du hier bist, um uns etwas über Pilze zu erzählen. Du stellst auf dem Fläming-Markt in Ziesar Pilze vor und beantwortest Fragen der Besucher. Wie ist das Interesse der Besucher an den Pilzen?

Jürgen Neuendorf: Guten Tag, Andreas. Das Interesse der Besucher am Stand ist recht groß. Es kommen immer wieder neue Leute, die sich für Pilze interessieren und Fragen dazu haben. Viele sind begeistert und fragen, wo man so viele frische Pilze finden kann. Ich habe in verschiedenen Gegenden gesucht, von Jüterbog über Treuenbrietzen, Belzig bis Wiesenburg.

Andreas Koska: Das klingt wirklich spannend. Sind die Pilze, die du hier präsentierst, welche, die du heute Morgen gefunden hast?

Jürgen Neuendorf: Nein, die Pilze heute Morgen gefunden zu haben, war nicht möglich. Ich hatte vor, auf dem Weg hierher noch einmal nach Pilzen zu suchen, aber die Zeit war leider zu knapp.

Andreas Koska: Verstehe. Und welche Pilzarten findet man derzeit vorwiegend im Wald?

Jürgen Neuendorf: In diesem Jahr hatten wir ein besonders gutes Pfifferlingsjahr. Aber aktuell ist es recht trocken, und deshalb findet man kaum noch frische Pilze. Wenn überhaupt, sind sie ziemlich ausgetrocknet. Man kann zurzeit Birkenpilze finden, gelegentlich auch Steinpilze und Sommersteinpilze.

Andreas Koska: Das klingt nach einer Herausforderung für Pilzsammler. Gibt es eine Chance, dass sich die Situation wieder verbessert?

Jürgen Neuendorf: Ja, die Hoffnung besteht, dass es besser wird, wenn es wieder ausgiebig regnet. Oder vielleicht wenn jemand mit einer Gießkanne unterwegs ist und die Pilze gießt.

Andreas Koska: Vielen Dank, Jürgen, für dieses interessante Gespräch und die Einblicke in die Pilzwelt. Wir hoffen, dass die Pilze bald wieder in größerer Zahl zu finden sind.

Jürgen Neuendorf: Gern geschehen, Andreas. Ich hoffe auch, dass wir bald wieder reichlich frische Pilze in unseren Wäldern haben.

Großen Zuspruch erhielt Jürgen Neuendorf. Der Pilzsachverständige hatte seine Beute ausgebreitet und beantwortete Fragen. Eine Besucherin wollte zum Beispiel wissen, ob Baumpilze essbar sind. Sie erhielt eine ausführliche Antwort, denn es gibt sowohl essbare als auch nicht essbare Exemplare.

Impressionen vom Fläming-Markt in Ziesar

Produkte aus unserer Region

Florian Schulze, Geschäftsführer der Agrargenossenschaft Rädigke bot die ganze Produktpalette der eigenen Erzeugnisse vom Hof Rabenstein an. „Eine Teilnahme ist für uns selbstverständlich, wir sind regionale Anbieter und nutzen die Chance um unsere Produkte bekannter zu machen“, so Schulze.

Interview mit dem Geschäftsführer der Agrargenossenschaft Rädigke, Florian Schulze

Andreas Koska: Guten Tag, ich bin Andreas Koska, und heute habe ich Florian Schulze, einen der Geschäftsführer des Hofes Rabenstein aus Rädigke, hier bei uns. Es ist ja schon traditionell, dass euer Hof am Fläming-Markt teilnimmt. Florian, könntest du uns erzählen, warum ihr so aktiv an den Aktionen der LAG (Lokale Aktionsgruppe) teilnehmt?

Florian Schulze: Guten Tag, Andreas. Vielen Dank für die Frage. Der Fläming-Markt hat für uns gleich mehrere Gründe, aktiv daran teilzunehmen. Zum einen ist der Markt dafür bekannt, dass er jedes Jahr an einem anderen Ort stattfindet. Heute sind wir hier in Ziesar. Diese Vielfalt an Standorten macht es uns möglich, unsere Produkte an unterschiedlichen Orten bekannt zu machen. Zum anderen bietet der Markt die Gelegenheit, bekannte Gesichter aus der LAG und anderen regionalen Partnern zu treffen. Hier können wir uns vernetzen und eventuell Kooperationen bilden.

Andreas Koska: Das klingt nach einer sinnvollen Gelegenheit, sich zu präsentieren und Kontakte zu knüpfen. Welche Produkte bietet ihr hier auf dem Markt hauptsächlich an?

Florian Schulze: Wir bieten hier vor allem unsere eigenen Ölsorten an, die aus Sonnenblumen, Raps und Lein hergestellt werden. Zusätzlich haben wir kleine Kinderspielzeuge, unseren eigenen Honig und selbstgemachte Marmelade im Sortiment.

Andreas Koska: Vielen Dank, Florian, und viel Erfolg auf dem Fläming-Markt.

Florian Schulze: Vielen Dank, Andreas. Wir freuen uns auf einen erfolgreichen Tag hier auf dem Markt.

Agenda 21-Preis 2023

Im Rahmen des Fläming-Marktes wird und das schon traditionell, der Agenda 21-Preis verliehen. Damit werden Idee und Projekte ausgezeichnet die sich nachhaltig für die Umwelt und den Klimaschutz einsetzen.

In diesem Jahr gab es fünf Gewinner, da drei dritte Preise vergeben worden sind. Den ersten mit 3.000 Euro dotierten Preis erhielt die Kita Storchennest aus Michendorf. Sie wurde für die Schaffung eines Kinder-Gartens im Kindergarten ausgezeichnet. „Es geht um Gartenarbeit mit Kindern, die erfahren sollen wie Lebensmittel hergestellt werden und dadurch den Wert der Lebensmittel erkennen“, begründete Veit Stephan Zweynert die Auszeichnung. Zweynert ist seit kurzem der Klimakoordinator des Landkreises Potsdam-Mittelmark. Der 2.Preis ging an die Tischlerei Spatzier. Das gelebte Firmenmotto „Reparieren, restaurieren statt wegwerfen“ überzeugte die Jury. Außerdem ist der Betrieb auch beim Waldumbau beteiligt und hat inzwischen rund 4.500 Eichen auf dem Betriebsgelände im Verlorenwasser gepflanzt. Der Bau eine Löschbrunnens, der Umbau der Elektroanlage, die Warmwasserrückführung und einer Solaranlage samt der Haltung vom acht Bienenvölkern waren weitere Gründe für den mit 1.500 Euro dotierten Preis.

Den gemeinsamen, mit jeweils 500 Euro dotierten dritten Platz erhielten die Klimawerkstatt Bad Belzig, die Klimaschutzinitiative Michendorf sowie „Nuthetal kooperativ“, ein Projekt des Mehrgenerationshauses sam Klima-Stammtisch. Besonders zufrieden zeigte sich Michendorfs Bürgermeisterin Claudia Nowka, die gleich zweimal für ihre Bürger die Auszeichnungen entgegennehmen durfte.

Nach der Verleihung war die Bühne für weitere Aufführungen frei. Der Ziesaraner Musikverein spielte auf, die Mittelaltertanzgruppe Flämurium begeisterte am Samstag, die Cammertänzer am Sonntag. Der Ju-Jutsu Verein Ziesar demonstrierte Kampf- und Verteidigungstechniken, und man konnte sich beim Kartoffelschäl-Wettbewerb beweisen.

„Am Sonntag setzte jedoch die Hitze den Besuchern zu, so dass am Nachmittag sich die Reihen leerten“, bedauerte Heiko Bansen, dass das Wetter zu gut war. Gleichzeitig kündigte er an, dass der Fläming-Markt 2024 in Bad Belzig stattfinden wird.

Impressionen von der Verleihung der Agenda-21-Preise

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