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Reetz: Visionen für die Zukunft

Reetz. Ein ganzes Jahr lang haben sich die Reetzer Bürgerinnen und Bürger Gedanken um die Zukunft ihres Dorfes gemacht. In zwölf durch Dr. Regina Bolck vom Architekturbüro civitas aus Berlin moderierten Veranstaltungen wurden Gedanken und Ideen zusammengetragen.

reetz,kita,bürgerbeteiligung,freibad,dorfgemeinschaftshaus,laden,konsum,dorfmitte,jugendclubFinanziert wurde die Moderation über eine Förderung. Die Auswahl des Büros hatte einen großen Vorteil. Regina Bolck hatte bereits die Dorferneuerungsplanung 1995 mit verfasst und hatte so einen guten Einblick. So konnte sie auch die Meinung einiger Bürger widerlegen, es passiere ja nichts in Reetz. Bis auf den Wasserspielplatz in der Dorfmitte wurden nämlich alle Wünsche und Vorhaben von damals umgesetzt.

Auch im vergangenen Jahr ist einiges geschehen, nimmt man nur die Schwimmbadtechnik, Ortsdurchfahrt, Löschwasserbrunnen  und die Kegelbahn, letztere auf Eigeninitiative der Sportgemeinschaft.

Nun hieß es aber: wie soll es weiter gehen. Bei einem Dorfrundgang wurde alles in Augenschein genommen. Schon zu Anfang kristallisierten sich Themen heraus, die allen Bürgern gleichermaßen wichtig waren. Wie die Kita. Diese hat eigentlich nicht die geforderte pädagogische Fläche zur Verfügung. Der in den fünfziger Jahren gebaute Erntekindergarten wurde durch einen größeren Anbau erweitert. Dieser kann auch zukünftig genutzt werden. Ansonsten muss etwas Neues her, ein Anbau ist geplant, der einen Verbindungsgang zum alten Gebäude bekommt. Für die Planung werden in den kommenden Haushalt entsprechende Mittel eingestellt, wie Bürgermeister Marco Beckendorf bereits auf der jüngsten Sitzung des Sozialausschusses in Reetz mitteilte.

Auch mit dem Dorfgemeinschaftshaus sind die meisten unzufrieden, es sei hässlich, zu klein, zu niedrig und ungünstig aufgeteilt. Auch hier präferieren alle einen Umbau, um größere Räume zu schaffen, eine vernünftige Küche, Garderobe, Abstellräume und eine größere Überdachung.

Während die Arbeiten im Freibad Fahrt aufnehmen, bereits in diesem Jahr wurde die Technik erneuert, steht man in der Dorfmitte noch ganz am Anfang. Im Freibad wird im kommenden Jahr das Sozialgebäude in Angriff genommen, für die Dorfmitte gibt es vorerst nur Ideen. Da die Feuerwehr einen Anbau an das neue Gebäude bekommt, könnte das als Lager dienende Gebäude in der Dorfmitte anderweitig genutzt werden. reetz,kita,bürgerbeteiligung,freibad,dorfgemeinschaftshaus,laden,konsum,dorfmitte,jugendclub

Viele wünschen sich eine Einkaufsmöglichkeit zurück, in welcher Form auch immer. Diesen Vorschlag unterbreitete auch Anton Stucki. Der Schweizer lebt bereits seit 30 Jahren in Reetz und möchte sich zukünftig intensiver einbringen. Er hat einige ähnliche Vorhaben in der Schweiz beobachtet und ist sich sicher, das ginge auch in Reetz. Dann könnte das gesamte Areal gestaltet werden bis hin zum ehemaligen Konsum. Das betrifft sowohl Grünflächen, Sitzgelegenheiten und kleinere Spielgeräte, als auch die mögliche Absperrung des einen Straßenteils durch Poller. Denn die Ortsmitte soll wieder als solche genutzt werden, für Adventsmarkt, Maibaum und andere Festlichkeiten.

Außerdem gibt es da noch das alte, kleine Feuerwehrgebäude, in dem auch die restaurierte Spritze steht. Ein Museum ist vorstellbar, die Umsiedlung der Heimatstube, eine öffentliche Toilette und mehr. Ein wichtiger Punkt für alle war auch der barrierefreie Zugang zur Kirche.

Und dann sind da noch die Jugendlichen. Mit ihnen gab es eine extra Veranstaltung, in der sie ihre Wünsche äußern konnten. Ihnen fehlt einfach ein Aufenthaltsort. Inzwischen tut sich ein bisschen, denn der Jugendraum an der Kita wird gemeinsam mit der Jugendkoordination Wiesenburg in den Herbstferien neu gestaltet. Das wird jedoch nur eine Lösung bis zum Kita Anbau sein, da nicht klar ist, was mit dem älteren Flachbau passieren soll. Dann brauchen die Jugendlichen ein neues Quartier. Im Gespräch war die alte Schießbude auf dem Sportplatz. Die Jugendlichen haben keine exklusiven Wünsche, sie brauchen ein Dach über dem Kopf bei schlechtem Wetter mit Licht und eventuell einer eigenen Toilette. Auch haben sie um Hilfe gebeten, um Vorkommnisse mit Alkohol oder Lärm in den Griff zu bekommen. Der Sportplatz wäre ideal. Inzwischen wurden Fußballnetzte angeschafft und eine Basketballanlage ist bereits bestellt. Fehlen nur noch die Bälle zum spielen, vielleicht findet sich dafür ein Sponsor.

Am vergangenen Donnerstag wurde mit den Einwohnerinnen und Einwohnern nun noch einmal über die Prioritäten abgestimmt. Die aufgezählten Punkte sind alle fast gleichermaßen wichtig, nur die Kita liegt ein Stück weit vorn. Die ist für viele auch Voraussetzung, junge Familien im Dorf zu halten oder auch für ein Leben dort zu gewinnen. Marco Beckendorf hörte sich ziemlich schweigsam die Debatte an, aus einem bestimmten Grund. „Ich überlege gerade, wie wir das alles hinkriegen“, sagte er ziemlich ernst. Denn klar ist, ohne Fördermittel wird nichts gehen. Auch sollte man alles nicht in Stein meißeln sondern auch offen sein für Dinge, die sich vielleicht erst später ergeben. Denn Zukunftsgedanken haben die Reetzer noch eine ganze Menge mehr.

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